Oracle-Datenbanken für den Sicherungs- und Notfallwiederherstellungsdienst vorbereiten

Bevor Sie beginnen, sollten Sie sich mit dem Backup- und Notfallwiederherstellungsdienst für Oracle vertraut machen.

Bevor Sie Oracle-Datenbanken sichern können, müssen Sie den Oracle-Server dem Sicherungs- und Notfallwiederherstellungsdienst als Host hinzufügen. Lesen Sie die Voraussetzungen für die Sicherung einer Oracle-Datenbank und führen Sie dann die folgenden Vorbereitungsschritte aus.

Vorbereitungsverfahren für Oracle-Datenbanken
Schritt Vorbereitung
1 Oracle-Datenbanken in einer Linux-Umgebung vorbereiten oder
Oracle-Datenbanken in einer Windows-Umgebung vorbereiten
2 Vorbereitung der Sicherung einer Oracle-Datenbank mit Datendateien auf einer ASM-Laufwerksgruppe
3 Oracle-Datenbankauthentifizierung vorbereiten
Änderungs-Tracking für Datenbankblöcke aktivieren (optional)
Schutz vor einem Oracle Data Guard-Knoten
Transparentes RAC-Failover von RMAN-Sicherungen auf andere Knoten konfigurieren
Komprimierung von Oracle-Archiv-Logs
Oracle-Datenbankdienste für das Load Balancing auf mehrere Knoten konfigurieren
Oracle 12c patchen

Oracle-Datenbanken in einer Linux-Umgebung vorbereiten

Bevor Sie eine Oracle-Datenbank schützen oder wenn Jobs zum Datenbankschutz fehlschlagen, prüfen Sie, ob die folgenden Einstellungen auf dem Oracle-Datenbankserver korrekt sind.

  • Jede zu schützende Oracle-Datenbank muss aktiv sein. Beispiel:

    database: actdb
    #ps -ef | grep pmon | grep -i actdb
    oracle   27688     1  0  2015 ?        00:26:24 ora_pmon_actdb
    
  • Die Datenbank muss im Archivierungsprotokollmodus ausgeführt werden. Um zu prüfen, ob die Datenbank im Archivierungsprotokollmodus ausgeführt wird, melden Sie sich als Oracle-Benutzer am Datenbankserver an und legen Sie die Datenbankumgebungsvariable fest:

    export ORACLE_HOME=<oracle home path>
    (get this from /etc/oratab)
    export ORACLE_SID=<database instance name> (you can get this through
    ps -ef | grep pmon)
    export PATH=$ORACLE_HOME/bin:$PATH
    

    Melden Sie sich in sqlplus an:

    #sqlplus / as sysdba
    #SQL> archive log list;
    Database log mode   Archive Mode
    Automatic archival        Enabled
    Archive destination        +FRA
    Oldest online log sequence     569
    Next log sequence to archive   570
    Current log sequence        570
    #SQL>
    
  • Für die Datenbank sollte spfile verwendet werden. Prüfen Sie, ob die Datenbank mit spfile ausgeführt wird:

    #sqlplus / as sysdba
    SQL> show parameter spfile
    NAME      TYPE   VALUE
    ------------------ ----------- ------------
    spfile      string  +DATA/ctdb/spfilectdb.ora
    
  • Bei einer Oracle RAC-Datenbank muss sich die Snapshot-Kontrolldatei auf freigegebenen Laufwerken befinden. Bei einer Oracle RAC-Datenbank unter ASM muss sich die Snapshot-Kontrolldatei auf freigegebenen Laufwerken befinden.

    Stellen Sie dazu eine Verbindung zu RMAN her und führen Sie den Befehl show all aus. Konfigurieren Sie sie bei Bedarf:

        rman target /
    

    Führen Sie dann in RMAN Folgendes aus:

       show all
    

    RMAN-Konfigurationsparameter für die Datenbank mit db_unique_name CTDB:

    CONFIGURE RETENTION POLICY TO REDUNDANCY 1; # default
    CONFIGURE BACKUP OPTIMIZATION OFF; # default
    CONFIGURE DEFAULT DEVICE TYPE TO DISK; # default
    CONFIGURE CONTROLFILE AUTOBACKUP OFF; # default
    CONFIGURE CONTROLFILE AUTOBACKUP FORMAT FOR DEVICE TYPE DISK TO '%F'; # default
    CONFIGURE DEVICE TYPE DISK PARALLELISM 1 BACKUP TYPE TO BACKUPSET; # default
    CONFIGURE SNAPSHOT CONTROLFILE NAME TO '/mnt/ctdb/snapcf_ctdb.f';
    

    In diesem Beispiel ist die Konfiguration für das lokale Dateisystem festgelegt.

    In einer RAC-Umgebung muss dies auf „Freigegebene ASM-Laufwerksgruppe“ festgelegt sein. Verwenden Sie Folgendes, um es in der ASM-Laufwerksgruppe zu platzieren:

    CONFIGURE SNAPSHOT CONTROLFILE NAME TO '+<DG name>/snap_<DB name>.f';
    

Sicherung einer Oracle-Datenbank mit Datendateien auf einer ASM-Laufwerksgruppe vorbereiten

Speicherort für Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Staging-Laufwerke in einer ASM-Laufwerksgruppe

Der ASM-Diskstring-Parameter muss festgelegt sein und darf nicht null sein. Melden Sie sich beim Datenbankserver als ASM-Nutzer an und legen Sie die ASM-Umgebungsvariable fest:

    # export ORACLE_HOME=(oracle ASM home path)
    (get this from /etc/oratab)
    #export ORACLE_SID=(ASM instance name) (you
    can get this through ps ?ef | grep pmon)
    #export PATH=$ORACLE_HOME/bin:$PATH

So stellen Sie eine Verbindung zu sqlplus her:

    #sqlplus / as sysasm
    #sql> show parameter asm_diskstring
    NAME      TYPE   VALUE
    ------------------- ----------- ------------------------------
    asm_diskstring      string  ORCL:*, /dev/sdt1, /dev/sdu1

Wenn das Ergebnis „null“ ist, rufen Sie den korrekten ASM-Laufwerkstring für vorhandene ASM-Laufwerke ab, bevor Sie mit dem Schutz für Sicherung und Notfallwiederherstellung fortfahren. Bei der Sicherung und Notfallwiederherstellung wird der Laufwerksstringpfad (/dev/Backup and DR/asm/*) für das Sicherungs-Staging-Laufwerk hinzugefügt, um es ASM zuzuordnen.

Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Staging-Laufwerk im Dateisystem

Wenn Sie eine Oracle ASM-Datenbank in einem Dateisystem schützen, muss unter Anwendungsdetails und ‑einstellungen die Option ASM in Dateisystem konvertieren auf Ja gesetzt sein. Weitere Informationen finden Sie unter Anwendungsdetails und -einstellungen für Oracle-Datenbanken.

Oracle-Datenbankauthentifizierung vorbereiten

Die folgenden zusätzlichen Vorbereitungsschritte sind nur erforderlich, wenn Sie die Datenbankauthentifizierung verwenden möchten. Die Oracle-Datenbankauthentifizierung wird unter Sicherung und Notfallwiederherstellung mit Datenbankauthentifizierung beschrieben.

  1. Führen Sie die Schritte unter Oracle-Datenbanken in einer Linux-Umgebung vorbereiten aus.

  2. Erstellen Sie ein Datenbanknutzerkonto für die Sicherung und Notfallwiederherstellung, falls noch nicht vorhanden:

    create user act_rman_user identified by <password>;
    
  3. Gewähren Sie sysdba Zugriff auf alle RAC-Knoten, indem Sie sich auf allen Knoten in sqlplus anmelden und Folgendes ausführen:

    grant create session, resource, sysdba to act_rman_user;
    

    Bei Oracle 12c kann diese Rolle sysbackup anstelle von of sysdba sein und der Datenbanknutzername beginnt mit #.

  4. Prüfen Sie, ob die Rolle sysdba allen Knoten in der RAC-Umgebung gewährt wurde:

    #sqlplus / as sysasm
    # sql> select * from gv$pwfile_users;
    INST_ID USERNAME SYSDB SYSOP SYSAS
    ---------- --------------  ----- ----- -----
    1 SYS TRUE TRUE FALSE
    2 SYS TRUE TRUE FALSE
    1 ACT_RMAN_USER TRUE TRUE FALSE
    2 ACT_RMAN_USER TRUE TRUE FALSE
    
  5. Testen Sie den Dienstnamen entsprechend Ihrem Umgebungstyp anhand der folgenden Anleitung:

Oracle-Dienstnamen in einer Nicht-RAC-Umgebung erstellen und bestätigen

Der Oracle-Dienstname wird nur für die Datenbankauthentifizierung verwendet. Sie ist nicht für die Betriebssystemauthentifizierung erforderlich.

Beispiel: Datenbankname: dbstd, Instanzname: dbstd

  1. Wenn der Oracle-Dienstname nicht aufgeführt ist, erstellen Sie den Eintrag für den Dienstnamen in der Datei tnsnames.ora unter $ORACLE_HOME/network/admin oder $GRID_HOME/network/admin:

    act_svc_dbstd =
    (DESCRIPTION =
    (ADDRESS = (PROTOCOL = TCP)(HOST
    = (IP of the database server)(PORT = 1521))
    (CONNECT_DATA =
    (SERVER = DEDICATED)
    (SERVICE_NAME = dbstd)
    ) )
    

    Wenn sich die Datei tnsnames.ora an einem nicht standardmäßigen Speicherort befindet, geben Sie unter Anwendungsdetails und ‑einstellungen den absoluten Pfad dazu an, wie unter Anwendungsdetails und ‑einstellungen für Oracle-Datenbanken beschrieben.

  2. Testen Sie den Eintrag für den Dienstnamen der Datenbank, um sicherzustellen, dass er konfiguriert ist:

    Melden Sie sich als Oracle OS-Nutzer an und legen Sie die Oracle-Umgebung fest:

    TNS_ADMIN=(tnsnames.ora file location)
    tnsping act_svc_dbstd
    
  3. Prüfen Sie das Datenbanknutzerkonto, um sicherzustellen, dass eine Verbindung zum Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Back-up hergestellt werden kann:

    sqlplus act_rman_user/act_rman_user@act_svc_dbstd as sysdba
    
  4. Geben Sie den erstellten Dienstnamen (act_svc_dbstd) unter Anwendungsdetails und ‑einstellungen in der Einstellung „Oracle-Dienstname“ an, wie in Anwendungsdetails und ‑einstellungen für Oracle-Datenbanken beschrieben.

Oracle-Dienstnamen in einer RAC-Umgebung erstellen und bestätigen

Der Oracle-Dienstname wird nur für die Datenbankauthentifizierung verwendet. Sie ist nicht für die Betriebssystemauthentifizierung erforderlich.

Beispiel für einen RAC mit drei Knoten:

  • Datenbankname: dbrac

  • Name von Instanz 1: dbrac1

  • Name von Instanz 2: dbrac2

  • Name von Instanz 3: dbrac3, Datenbankschutz wird von Knoten 3 (Instanzname dbrac3) festgelegt:

  1. Erstellen Sie einen Eintrag für den Dienstnamen in der Datei tnsnames.ora unter $ORACLE_HOME/network/admin oder $GRID_HOME/network/admin. Fügen Sie dazu Folgendes hinzu:

    act_svc_dbrac3 =
    (DESCRIPTION =
    (ADDRESS = (PROTOCOL = TCP)(HOST = (IP of the database server)(PORT = 1521))
    (CONNECT_DATA =
    (SERVER = DEDICATED)
    (INSTANCE_NAME = dbrac3)
    (SERVICE_NAME = dbrac)
    ) ) )
     Where:
     HOST = This can be SCAN IP in a RAC environment or VIP or IP of the node 3 database server.
    SERVICE_NAME = database name
    INSTANCE_NAME = database instance name on node3
    
  2. Testen Sie den Dienstnamen:

    Melden Sie sich als Oracle OS-Nutzer an und legen Sie die Oracle-Umgebung fest:

    TNS_ADMIN=(tnsnames.ora file location)
    tnsping act_svc_dbrac3
    
  3. Prüfen Sie das Datenbanknutzerkonto, um sicherzustellen, dass eine Verbindung zum Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Back-up hergestellt werden kann:

    sqlplus act_rman_user/act_rman_user@act_svc_dbrac3 as sysdba
    
  4. Geben Sie den erstellten Dienstnamen (act_svc_dbrac3) unter Anwendungsdetails und ‑einstellungen in der Einstellung „Oracle-Dienstname“ ein, wie in Anwendungsdetails und ‑einstellungen für Oracle-Datenbanken beschrieben.

    Wenn sich die Datei „tnsnames.ora“ an einem nicht standardmäßigen Speicherort befindet, geben Sie den absoluten Pfad zur Datei „tnsnames.ora“ unter der Oracle-TNS_Admin-Pfadeinstellung unter Anwendungsdetails und ‑einstellungen an, wie im Abschnitt Anwendungsdetails und ‑einstellungen für Oracle-Datenbanken beschrieben.

Datenbankblockänderungs-Tracking aktivieren (optional)

Das Block-Änderungs-Tracking für Datenbankänderungen wird unter Oracle Database Block Change Tracking (BCT) beschrieben.

So prüfen Sie, ob das Tracking von Datenbankblockänderungen aktiviert ist:

sqlplus / as sysdba

In der SQL-Eingabeaufforderung:

select * from v$block_change_tracking;

Wenn die Änderungsüberwachung von Datenbankblöcken nicht aktiviert ist, aktivieren Sie sie über sqlplus:

ASM-Laufwerksgruppe verwenden

sqlplus / as sysdba

In der SQL-Eingabeaufforderung:

alter database enable block change tracking using file '+<ASM Disk Group Name>/<database name>/<dbname>.bct';

Dateisystem verwenden

sqlplus / as sysdba

In der SQL-Eingabeaufforderung:

alter database enable block change tracking using file '$ORACLE_HOME/dbs/<dbname>.bct';

Schutz durch einen Oracle Data Guard-Knoten

Sie können eine Oracle-Datenbank vor primären Datenbankknoten oder vor Oracle Data Guard-Standbyknoten schützen. Wenn der Schutz von einem Oracle Data Guard-Knoten festgelegt wird, müssen Sie die Anmeldedaten für den primären Knoten in der Admin-Konsole unter „Anwendungsdetails und -einstellungen“ festlegen.

Für die Datenbankauthentifizierung (nur Linux)

  • Nutzername/Passwort: Anmeldedaten für das Datenbanknutzerkonto. Damit dieses Nutzerkonto auf dem Data Guard-Knoten mit sysdba-Zugriff verfügbar ist, muss dieser Nutzer mit der Berechtigung „sysdba“ auf dem primären Knoten erstellt werden (siehe „Erstellen eines Sicherungsnutzerkontos mit sysdba-Zugriff“). Anschließend muss die Passwortdatei (unter $ORACLE_HOME/dbs/) vom primären Knoten in den Data Guard-Knoten kopiert werden.

Für die Betriebssystemauthentifizierung

  • Nutzername/Passwort: Bei der Betriebssystemauthentifizierung ist das sysdba-Berechtigung nicht erforderlich. Dieses Datenbanknutzerkonto benötigt die Berechtigung connect, alter system. Damit dieses Nutzerkonto auf dem Data Guard-Knoten verfügbar ist, muss dieser Nutzer am primären Knoten erstellt werden.

Wenn der Nutzer nicht die Rolle „sysdba“ hat, benötigt er grant connect, alter system, select on dba_tablespaces.

So gewähren Sie diese Berechtigungen:

    grant connect, alter system, select on dba_tablespaces to act_rman_user;
  • Dienstname des primären Oracle Data Guard-Knotens: Dies ist der Dienstname in der Datei „tnsnames.ora“, der auf dem Data Guard-Knoten für die Verbindung vom Standby-Knoten zum primären Knoten konfiguriert ist. Der Dienstname des primären Knotens von Oracle Data Guard ist sowohl für die Betriebssystem- als auch für die Datenbankauthentifizierung erforderlich, wenn die Sicherung über den Data Guard-Standbyknoten konfiguriert wird.

Ausführliche Informationen zu allen Details und Einstellungen finden Sie unter Anwendungsdetails und -einstellungen für Oracle-Datenbanken.

Datenbankknoten Betriebssystemauthentifizierung Datenbankauthentifizierung
Primär Es sind keine Datenbankanmeldedaten erforderlich. Datenbankanmeldedaten sind erforderlich. Wenn keine Rolle ausgewählt ist, wird „sysdba“ verwendet.
Standby Datenbankanmeldedaten sind auch für die Betriebssystemauthentifizierung erforderlich (um eine Verbindung zum primären Switch-Log herzustellen). Die Datenbankanmeldedaten müssen keine Rolle vom Typ „sysdba/sysbackup“ haben. Wenn ein sysdba-/sysbackup-Konto verwendet wird, legen Sie die Nutzerrolle unter „Details und Einstellungen der Anwendung“ unter Nutzerrolle in der Datenbank fest. Datenbankanmeldedaten sind erforderlich. Die Anmeldedaten für die Datenbank müssen für die Rolle „sysdba“ oder „sysbackup“ sein. Außerdem muss die Nutzerrolle in der Datenbank in den Anwendungsdetails und -einstellungen auf „sysdba“ oder „sysbackup“ festgelegt sein. Informationen zum Einrichten der Datenbankauthentifizierung finden Sie unter Datenbankauthentifizierung für einen Oracle-Server aktivieren.

Transparentes RAC-Failover der RMAN-Sicherung auf andere Knoten konfigurieren

Der Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Agent muss auf allen Knoten installiert und ausgeführt werden, die Teil der Sicherungs-Failover-Konfiguration sein sollen. Der Schutz wird nur von einem Knoten aus eingerichtet.

Geben Sie unter „Details und Einstellungen“ auf der Seite „Clusterknoten“ die Auswahl des Failover-Knotens in einer Oracle RAC-Umgebung an:

    <Failover choice>:<Node IP>:<Servicename>:<Role>

Wobei:

  • Failover-Auswahl:Die Reihenfolge der Knoten, auf die das Failover erfolgen soll.

  • Knoten-IP:Die IP-Adresse des Knotens, auf dem die Sicherung ausgeführt werden soll.

  • Servicename:Der Name des Dienstes, der für die Sicherung mit RMAN für Sicherung und Notfallwiederherstellung in tnsnames.ora erstellt und angegeben wurde. Dies kann ein neuer spezieller Dienst sein, der für die Sicherung und Notfallwiederherstellung erstellt wurde, oder der SID-Name (Instanzname) der Datenbank auf diesem Knoten.

  • Rolle: „F“, was bedeutet, dass es sich um einen Failover-Knoten handelt

So erstellen Sie einen neuen Dienstnamen auf dem Failover-Knoten in der Datei „tnsnames.ora“ ($ORACLE_HOME/network/admin/tnsnames.ora oder $GRID_HOME/network/admin/tnsnames.ora):

Beispiel in einer Oracle-Ein-Knoten-Umgebung

RAC One Node besteht aus zwei Knoten:

172.15.157.200
172.15.157.201

Es gibt eine Datenbank namens „OneN“, die jeweils nur auf einem der Knoten ausgeführt wird. OneN ist vor 172.15.157.200 geschützt. Die Clusterknoteneinstellungen sind als 1:172.15.157.201:OneN:F angegeben.

Wenn OneN auf 172.15.157.201 umstellt, folgt das Sicherungs- und Notfallwiederherstellungssystem diesem Vorgang und startet den nächsten Sicherungsjob von 172.15.157.201 statt von 200. Wenn das Failover mitten in einem Sicherungsjob auftritt, schlägt der Job fehl und der nächste Job verwendet den Failover-Knoten, um eine neue Sicherung zu starten.

Beispiel in einer Oracle-Umgebung, nicht in einem Knoten:

  • RAC mit 2 Knoten (dbrac1, dbrac2)

  • Der Schutz wird mit dem Datenbanknamen „dbrac“ von dbrac1 festgelegt und das Failover muss auf dbrac2 gesetzt werden.

  • Dienstname auf Knoten 2: act_svc_dbrac2

  • IP-Adresse von Knoten 2 oder Scan-IP: 172.1.1.0

act_svc_node2 =

  (DESCRIPTION =
  (ADDRESS = (PROTOCOL = TCP)(HOST = 172.1.1.0)(PORT = 1521))
  (CONNECT_DATA =
  (SERVER = DEDICATED)
  (INSTANCE_NAME = dbrac2)
  (SERVICE_NAME = dbrac)
  ) )

Unter Anwendungsdetails und -einstellungen sehen Sie die folgenden Einträge für Clusterknoten:

Failoverchoice:NodeIP:Servicename:Role

1:172.1.1.1:act_svc_node2:F

Verhalten der Clusterknoteneinträge F und M

F: Failover-Knoten, nimmt nur teil, wenn der zu schützende Knoten die Sicherung nicht ausführen kann.

M: Wartungsknoten, ersetzt den schützenden Knoten, wenn er bestätigt wurde, um die Sicherung ausführen zu können.

Komprimierung von Oracle-Archiv-Logs

Die Sicherung von Archivlogs für die Sicherung und Notfallwiederherstellung unterstützt die Komprimierung von Oracle-Sicherungssätzen. Die ausgewählte Komprimierungsart hängt von diesen RMAN-Konfigurationseinstellungen ab. Wählen Sie je nach Anwendungsfall eine Option aus.

  • Je niedriger das Komprimierungsverhältnis, desto geringer sind die Auswirkungen auf den Sicherungsdurchsatz. Sie eignen sich am besten für Umgebungen, in denen CPU-Ressourcen der begrenzende Faktor sind.

  • Für die meisten Umgebungen wird eine mittlere Komprimierung empfohlen. Sie bieten eine gute Kombination aus Komprimierungsverhältnis und Geschwindigkeit.

  • Hohe Komprimierungsraten sind ressourcenintensiv und eignen sich am besten für Sicherungen über langsamere Netzwerke, bei denen die Netzwerkgeschwindigkeit der begrenzende Faktor ist.

Die Standardeinstellung ist „Einfach“. Für die Stufe „Basic“ ist keine erweiterte Oracle-Komprimierung erforderlich.

Um den in der Umgebung festgelegten Komprimierungstyp zu prüfen, führen Sie den Befehl show all über den RMAN-Prompt aus:

rman target /

    show all

Oracle-Datenbankdienste für das Load Balancing auf mehrere Knoten konfigurieren

Dieses Verfahren gilt nur für Oracle ASM-Datenbanken. Angenommen, es handelt sich um eine RAC-Umgebung mit vier Knoten. Die Knoten 3 und 4 sollen für die Sicherungsnutzung geloadbalanced werden.

Weitere Informationen:

Für das Load Balancing zwischen Oracle RAC-Knoten ist die Oracle-Datenbankauthentifizierung erforderlich.

Parallele RMAN-Image-Kopie von mehreren Knoten konfigurieren

In einer RAC-Umgebung können Sie das Back-up so konfigurieren, dass es parallel von mehreren Knoten ausgeführt wird.

  1. Installieren Sie den Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Agent auf allen Knoten.

  2. Richten Sie die Zuordnung der ASM-Laufwerksgruppe zu Knoten 3 und Knoten 4 mithilfe der Anwendungsdetails und ‑einstellungen ein.

  3. Erstellen Sie mit srvctl einen Datenbankdienst, der von Knoten 3 und Knoten 4 ausgeführt wird.

  4. Verwenden Sie diesen Dienst, um unter Anwendungsdetails und -einstellungen eine Angabe zu machen. Wähle unter „Erweiterte Einstellungen“ die Option „Anzahl der Kanäle“ aus. RMAN verteilt die Kanäle auf Knoten 3 und Knoten 4.

  5. Legen Sie den Oracle-Dienstnamen und die RAC-Mitgliedsknoten fest.

Oracle-Datenbankdienste für das Load Balancing auf mehrere Knoten konfigurieren

  1. Konfigurieren Sie unter Application Details & Settings (Anwendungsdetails und -einstellungen) die RAC-Mitgliedknoten: IP-Adresse von Knoten 3 und IP-Adresse von Knoten 4.

  2. Erstellen Sie einen Datenbankdienst für den Wartungsknoten, der von „Sicherung und Notfallwiederherstellung“ für die Sicherung verwendet werden soll:

    srvctl add service -d <dbname> -s act_service_<dbname>
    -r <dbinstance3>,<dbinstance4> srvctl start service -d <dbname>
    -s act_service_<dbname>
    
  3. Fügen Sie den tns-Eintrag für den Oracle-Dienstnamen hinzu, der auf den Sicherungsknoten (dbinstance3 und dbinstance4 in diesem Beispiel) in der Datei „tnsnames.ora“ ($ORACLE_HOME/network/admin/tnsnames.ora oder $GRID_HOME/network/admin/tnsnames.ora) erstellt wurde.

    act_service_<dbname> =
    (DESCRIPTION =
    (ADDRESS = (PROTOCOL = TCP)(HOST = <SCAN IP>)(PORT = 1521))
    (CONNECT_DATA =
    (SERVER = DEDICATED)
    (SERVICE_NAME = <DATABASE NAME>)
    ) )
    
  4. Testen Sie den erstellten Dienstnamen:

    tnsping actservice

  5. Testen Sie den Dienstnamen und die Nutzeranmeldedaten:

    sqlplus act_rman_user/act_rman_user@act_service_<dbname> as sysdba
    
  6. Geben Sie diesen Dienstnamen unter Anwendungsdetails und -einstellungen als Oracle-Dienstnamen an.

  7. Erstellen Sie einen speziellen Sicherungsdienst für Archivprotokolle auf einem geschützten Knoten (z.B. Knoten 3), der für die Sicherung verwendet werden soll:

    srvctl add service -d <dbname> -s act_arc_service_<dbname> -r <dbinstance3>
    srvctl start service -d <dbname> -s act_arc_service_<dbname>
    
  8. Fügen Sie den tns-Eintrag für den Namen des Archivierungsprotokoll-Sicherungsdienstes hinzu, der in der Datei tnsnames.ora ($ORACLE_HOME/network/admin/tnsnames.ora oder $GRID_HOME/network/admin/tnsnames.ora) erstellt wurde.

    act_arc_service_<dbname> =
    (DESCRIPTION =
    (ADDRESS = (PROTOCOL = TCP)(HOST = <SCAN IP>)(PORT = 1521))
    (CONNECT_DATA =
    (SERVER = DEDICATED)
    (INSTANCE_NAME = <node 3 instance>)
    (SERVICE_NAME = act_arc_service_<dbname>)
    ) )
    
  9. Testen Sie den Dienstnamen:

    tnsping act_archservice

  10. Geben Sie diesen Dienstnamen unter Anwendungsdetails und -einstellungen als Dienstname für die Archivierungsprotokollsicherung an.

Oracle 12c patchen

Anwendungen für die Sicherung und Notfallwiederherstellung, die die Bereitstellung von Datenträgern erkennen, können fehlschlagen, wenn Ihre Oracle 12c-Installation diesen Patch nicht enthält. Er kann über das Oracle-Supportportal heruntergeladen werden:

Oracle Database 12c-Fehler 19404068 (ORA-1610 ON RECOVER DATABASE FOR CREATED CONTROLFILE)

  • (Patch 19404068) Linux x86-64 für Oracle 12.1.0.2.0

So prüfen Sie, ob der Patch installiert ist:

    $cd $ORACLE_HOME/OPatch
    $./opatch lsinventory -details
    $./opatch lsinventory -details | grep 19404068

Weitere Informationen

Bevor Sie den Oracle-Host hinzufügen, führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Optional: Oracle Direct NFS mit Sicherung und Notfallwiederherstellung verwenden
  2. Oracle-Patches und bekannte Probleme

The Oracle DBA Guide