Eine moderne Anwendungsplattform bietet eine konsistente und zuverlässige Laufzeitumgebung für Anwendungen – egal, ob Sie eine kundenorientierte mobile App, ein internes Webtool oder ein komplexes System aus Mikrodiensten entwickeln. Durch ein standardisiertes Angebot an Diensten für Entwicklung, Bereitstellung und Betrieb optimieren diese Plattformen den gesamten Prozess von der Idee bis zur produktionsreifen Anwendung.
Eine Anwendungsplattform ist eine integrierte Suite von Softwarediensten und ‑tools, die eine umfassende Grundlage für den Anwendungslebenszyklus bietet.
Sie wurde entwickelt, um die zugrunde liegende Komplexität der Infrastruktur zu reduzieren, sodass sich Entwickler auf die Strategie konzentrieren können, anstatt Server, Datenbanken und Netzwerke zu verwalten.
Anwendungsplattformen gibt es in verschiedenen Formen, die jeweils auf spezifische Entwicklungsanforderungen und Architekturstile zugeschnitten sind.
Gemeint ist in der Regel eine Sammlung von Technologien, Frameworks und Serverumgebungen, die speziell für das Hosting von Webanwendungen und APIs entwickelt wurden. Das kann von traditionellen Server-Stacks bis hin zu modernen, integrierten Plattformen reichen, die für die Webbereitstellung optimiert sind.
Diese Plattformen bieten ein umfassendes Backend und eine Reihe von Tools speziell für die Entwicklung von Anwendungen für Mobilgeräte (iOS und Android). Sie umfassen oft Dienste wie Nutzerauthentifizierung, Push-Benachrichtigungen, Cloud-Speicher und Echtzeitdatenbanken, um die Entwicklung mobiler Apps zu beschleunigen.
Platform-as-a-Service-Angebote (PaaS) sind eine grundlegende Art cloudbasierter Anwendungsplattformen. Sie bieten eine vollständig verwaltete Umgebung – einschließlich Server, Netzwerk, Speicher und Betriebssysteme –, in der Entwickler Anwendungen bereitstellen und ausführen können, ohne sich um die zugrunde liegende Infrastruktur kümmern zu müssen.
Low-Code- und No-Code-Plattformen ermöglichen es Nutzern, Anwendungen mit visuellen Oberflächen, Drag-and-drop-Komponenten und Konfigurationsmenüs zu erstellen, selbst wenn sie nur begrenzte Programmierkenntnisse haben. Sie wurden entwickelt, um die Entwicklung von Tools, Workflow-Automatisierungen und einfachen datengesteuerten Apps zu beschleunigen.
Eine Anwendungsplattform besteht in der Regel aus mehreren integrierten Komponenten, die zusammen den gesamten Softwarelebenszyklus unterstützen.
Entwicklungstools
Dazu gehören Software Development Kits (SDKs), Befehlszeilentools (CLIs, Command-Line Tools), Bibliotheken und IDE-Plug-ins, die Entwicklern helfen, effizienter Code zu schreiben. Diese Tools bieten die Bausteine und Zugangspunkte für die Interaktion mit den Diensten der Plattform.
Bereitstellung und Hosting
Dies ist die zentrale Laufzeitumgebung, in der die Anwendung nach der Erstellung ausgeführt wird. Sie übernimmt die Bereitstellung von Rechenressourcen, verwaltet die Anwendungsskalierung und sorgt dafür, dass die Anwendung für Endnutzer verfügbar ist.
Verwaltung und Monitoring
Das sind die Tools für die Beobachtbarkeit, die Einblicke in den Zustand und die Leistung der Anwendung bieten. Diese Komponente umfasst Dienste für Logging, Messwerterfassung, Tracing und Benachrichtigungen, damit Teams Probleme schnell erkennen und beheben können.
Sicherheitsfunktionen
Eine sichere Plattform umfasst integrierte Dienste für die Identitäts- und Zugriffsverwaltung (IAM, Identity and Access Management), die Verschlüsselung ruhender und übertragener Daten sowie Netzwerksicherheitskontrollen. Diese Funktionen tragen dazu bei, die Anwendung und deren Daten vor unberechtigtem Zugriff und Bedrohungen zu schützen.
Integration capabilities
Anwendungen existieren selten isoliert. Diese Komponente bietet die APIs, Connectors und Dienste, die für die Einbindung der Anwendung in andere Systeme wie Datenbanken, Messaging-Warteschlangen und Drittanbieterdienste erforderlich sind.
Für Entwicklungsteams in Unternehmen bietet die Nutzung einer Anwendungsplattform erhebliche strategische Vorteile.
Durch die Bereitstellung vordefinierter Dienste, Frameworks und automatisierter Infrastrukturverwaltung können Anwendungsplattformen die Zeit verkürzen, die für die Entwicklung und Bereitstellung neuer Anwendungen benötigt wird.
Diese Plattformen sind auf hohe Verfügbarkeit ausgelegt und können Ressourcen automatisch skalieren, um fluktuierende Nutzerlasten zu bewältigen. So bleiben Anwendungen reaktionsschnell und zuverlässig.
Anwendungsplattformen können zu niedrigeren Gesamtbetriebskosten führen, da sie den Bedarf an Vorabinvestitionen in Hardware reduzieren und die laufenden Betriebskosten für Serverwartung und -verwaltung minimieren.
Routineaufgaben wie das Patchen von Servern, Sicherheitsupdates und Back-ups werden oft vom Plattformanbieter übernommen, sodass sich die Betriebsteams auf wertschöpfendere Aktivitäten konzentrieren können.
Plattformen enthalten in der Regel Best Practices für die Sicherheit und bieten integrierte Tools für die Zugriffssteuerung und den Schutz vor Bedrohungen, was die Sicherheitsbelastung für Entwicklungsteams reduziert.
Für Personen, die noch keine Software entwickelt haben, kann der Weg von der Idee bis zur voll funktionsfähigen Anwendung komplex erscheinen. Der Prozess lässt sich in eine Reihe logischer Schritte unterteilen. Wenn Sie diese Schritte verstehen, können Sie besser erkennen, wo eine Anwendungsplattform den größten Wert bietet.
Die Bereitstellung einer Webanwendung in Cloud Run folgt einem modernen, containerbasierten Workflow. Dabei wird Ihre Anwendung in einen Container verpackt, der maximale Übertragbarkeit und Konsistenz von Ihrem lokalen Computer bis in die Cloud bietet.
Schritt 1: Anwendungscode schreiben.
Entwickeln Sie Ihre Webanwendung in Ihrer bevorzugten Sprache und mit Ihrem bevorzugten Framework, z. B. Python mit Flask, Node.js mit Express oder Java mit Spring Boot. Ihre Anwendung muss HTTP-Anfragen auf dem Port annehmen können, der durch die Umgebungsvariable PORT angegeben wird.
Schritt 2: Anwendung containerisieren
Erstellen Sie im Stammverzeichnis Ihres Projekts ein Dockerfile. Diese Textdatei enthält die Anweisungen zum Erstellen des Container-Images Ihrer Anwendung. Dazu gehören die Angabe eines Basis-Images, das Kopieren Ihres Quellcodes, die Installation von Abhängigkeiten (z. B. über pip, npm oder mvn) und die Definition des Befehls zum Starten Ihres Anwendungsservers. (Hinweis: Sie können diesen Schritt überspringen, wenn Sie per Quellcode in Cloud Run bereitstellen möchten. Cloud Run containerisiert den Code für Sie.)
Schritt 3: Container-Image erstellen und speichern
Verwenden Sie ein Tool wie Cloud Build, um Ihr Container-Image automatisch aus dem Dockerfile zu erstellen und in eine sichere, private Registry zu übertragen. Artifact Registry von Google Cloud ist der empfohlene Dienst zum Speichern und Verwalten von Container-Images.
Schritt 4: In Cloud Run bereitstellen.
Nachdem Ihr Container-Image in Artifact Registry gespeichert ist, können Sie Ihre Anwendung mit einem einzigen Befehl oder über die Google Cloud Console bereitstellen. Sie geben dabei das Quell-Image, den Dienstnamen und die Region an. Cloud Run stellt automatisch die erforderliche Infrastruktur bereit und bietet Ihnen eine stabile HTTPS-URL für Ihren laufenden Dienst.
Schritt 5: Domain und Sicherheit konfigurieren.
Nach der Bereitstellung können Sie Ihrem Cloud Run-Dienst eine benutzerdefinierte Domain zuordnen. Sie können auch IAM-Richtlinien konfigurieren, um zu steuern, wer den Dienst aufrufen darf, und so die Sicherheit Ihrer Webanwendung erhöhen.