In diesem Dokument werden Best Practices beschrieben, die Sie beim Planen Ihrer VM-Migration zu Google Cloud mithilfe von Migrate to Virtual Machines berücksichtigen können. Mit Migrate to Virtual Machines können Sie VMs aus einer Quellumgebung zuGoogle Cloudmigrieren. Dabei kann die Quellumgebung eine lokale Umgebung, eine private Hosting-Umgebung oder bei einem anderen Cloud-Anbieter ausgeführt sein.
Die in diesem Dokument beschriebenen Best Practices beziehen sich auf folgende Bereiche:
- Quellumgebung bewerten
- Grundstein legen
- VMs migrieren
- Probleme bei der Migration beheben
Best Practices für die Bewertung
In diesem Abschnitt werden Best Practices zur Behebung häufiger Probleme beschrieben, die während der Bewertungsphase der Migration auftreten können. Wie in Migration zu Google Cloudgestalten beschrieben, bestimmen Sie in der Bewertungsphase Ihre Quellumgebung, die Arbeitslasten, die Sie zu Google Cloudmigrieren möchten, und welche VMs die einzelnen Arbeitslasten unterstützen.
Die für Ihre Arbeitslasten verantwortlichen Teams so früh wie möglich einbinden
In der ersten Phase der Migration erfassen Sie Informationen zur Quellumgebung, indem Sie alle Teams einbeziehen und befragen, die für Ihre Umgebung, Arbeitslasten und VMs verantwortlich sind. Um beispielsweise die technischen Anforderungen Ihrer Migration einzuschätzen, können Sie Entwicklungsteams, Betriebsteams, Sicherheitsteams, Mitarbeiter der Geschäftsbereiche und Stakeholder befragen, die für die zu migrierenden Arbeitslasten zuständig sind. Um sich einen Überblick über die regulatorischen Anforderungen der Migration zu verschaffen, sollten Sie dabei auch die Rechtsabteilung und die Compliance-Teams einbeziehen.
Mit diesen Best Practices können Sie Überraschungen und unerwarteten Problemen besser vorbeugen, die durch unvorhergesehene Migrationsanforderungen und ‑abhängigkeiten verursacht werden können.
Komplexität der Umgebung analysieren
Berücksichtigen Sie beim Bewerten der Quellumgebung und VMs auch Faktoren, die sich möglicherweise auf die Komplexität der Migration auswirken könnten. Ermitteln Sie die jeweiligen Kriterien und Datenpunkte, um die Komplexität jeder Arbeitslast separat zu bewerten. Wenn die Komplexität einer Migration zunimmt, müssen Sie möglicherweise für die Migration zusätzliche Zeit und zusätzlichen Aufwand einplanen. Sie könnten beispielsweise folgende Faktoren einbeziehen:
- Müssen Sie VMs mit Betriebssystemen migrieren, die Sie aktualisieren möchten?
- Müssen Sie VMs mit nicht unterstützten Betriebssystemen migrieren?
- Müssen Bare Metal- oder physische Server migriert werden?
- Bestehen Abhängigkeiten von einem bestimmten Hypervisor?
- Müssen Sie von einem Hypervisor migrieren, der von Migrate to Virtual Machines nicht unterstützt wird?
- Bestehen Abhängigkeiten von bestimmten Technologien oder Diensten, die Sie nicht migrieren möchten oder können?
- Wie viele VMs müssen migriert werden?
- Hat eine dieser VMs Abhängigkeiten zu anderen Anwendungen, Systemen oder VMs?
- Hat Ihr Migrationsteam Erfahrung mit Google Cloud?
- Hat Ihr Migrationsteam Erfahrung mit Migrate to Virtual Machines?
- Welche Sicherheits- und Governance-Anforderungen gibt es?
- Haben Sie eine Strategie zur Bereitstellung von Ressourcen in der Cloud?
- Hat eine Ihrer Arbeitslasten hartcodierte Konfigurationen, die Sie nicht ändern können?
- Benötigen Ihre Arbeitslasten lizenzierte Betriebssysteme oder andere lizenzierte Software?
Damit dieser Vorgang funktioniert, müssen sich ein VMware-Host und eine VMware-vCenter-Instanz im selben Netzwerk wie die VMs befinden, die Sie migrieren möchten. Wenn im Netzwerk kein VMware-Host vorhanden ist, empfehlen wir eine der folgenden Optionen für die Migration Ihrer VMs in eine Quellumgebung, die von Migrate to Virtual Machines unterstützt wird:
- VMware-VMs mit VMware HCX zu Google Cloud VMware Engine migrieren
- Unterstützte VMs ohne VMware zu einer VMware-Umgebung mit betriebssystemgestützter VMware HCX-Migration migrieren
Wenn Sie eine Arbeitslast migrieren müssen, die ein hohes Volumen an Transaktionen oder Anfragen unterstützt, ermitteln Sie die Geschwindigkeit, mit der Änderungen zwischen der Quell- und der Zielumgebung synchronisiert werden. Die Geschwindigkeit während der Migration ist möglicherweise geringer als die Geschwindigkeit, mit der die Änderungen von der Arbeitslast generiert werden. In solchen Fällen empfehlen wir die Prüfung anderer Datenmigrationsansätze, die für diese Arten von Arbeitslasten bestimmt sind. Wenn Sie beispielsweise eine Datenbank migrieren, die ein hohes Volumen an Transaktionen pro Zeiteinheit unterstützt, ist die Geschwindigkeit, mit der die Transaktionen an die Zielumgebung weitergeleitet werden, möglicherweise nicht schnell genug, um die Synchronisierung abzuschließen. In diesem Fall können möglicherweise die VMs in der Zielumgebung die Datensynchronisation nicht abschließen, wodurch die Migrationswelle nicht abgeschlossen werden kann.
Diese Best Practice hilft Ihnen, die Schwierigkeit einer Migration einzuschätzen und bei den Stakeholdern des Migrationsprojekts für realistische Erwartungen zu sorgen.
Aktuelle Umgebung analysieren, um die Zielumgebung größenmäßig anzupassen
Definieren Sie für jede VM, die Sie aus der Quellumgebung migrieren möchten, den gewünschten Maschinentyp in der Zielumgebung, um einen vollständigen Migrationsplan zu entwerfen. Wir empfehlen, dass Sie Informationen zu den bereitgestellten Ressourcen jeder VM in der Quellumgebung sowie zu den Auslastungsraten dieser Ressourcen einholen, wie unter Migration zu Google Cloud: Arbeitslasten bewerten und erkennen beschrieben.
Mit dieser Best Practice erhalten Sie detaillierte Informationen zu Ihren Arbeitslasten.
Migrationsplan analysieren
Bevor Sie mit dem Analysieren des Migrationsplans beginnen, empfehlen wir Ihnen, die folgenden Dokumente zu lesen, um die Architektur von Migrate to Virtual Machines besser zu verstehen:
- die Struktur einer Migration mit Migrate to Virtual Machines
Nachdem Sie sich mit den in diesen Dokumenten beschriebenen Konzepten vertraut gemacht haben, sichten Sie dann Ihren Migrationsplan, um einen Überblick über den Zeitplan, die Dauer, den Aufwand und die Kosten zu erhalten. Wir empfehlen die Verwendung von gewichteten Medianwerten und gewichteten Mittelwerten anstelle von einzelnen Werten, damit Sie die Ergebnisse Ihrer Analyse nach jeder Migrationswelle verfeinern können.
Beispielsweise können Sie nach der Analyse des Migrationsplans Werte für Folgendes ermitteln:
- die voraussichtliche Migrationsdauer
- die erwartete Anzahl von VMs, die pro Zeiteinheit migriert werden sollen
- Gesamtkosten für die Migration
- Migrationskosten pro VM
- verfügbarer Netzwerkdurchsatz
- die Kompatibilität der Tools, die Sie für die Sicherung und Notfallwiederherstellung in der Zielumgebung verwenden
Berücksichtigen Sie beim Analysieren des Migrationsplans alle Bereitstellungsumgebungen für Ihre Anwendungen. Wenn eine Arbeitslast mehrere Bereitstellungsumgebungen erfordert, sollten Sie diese Umgebungen und die Unterschiede zwischen den einzelnen Umgebungen in Ihrer Analyse berücksichtigen. Wenn Sie beispielsweise eine Arbeitslast in einer Entwicklungs-, einer Qualitätssicherungs- und einer Produktionsumgebung bereitstellen, stellen Sie bei der Analyse möglicherweise fest, dass diese Umgebungen eine unterschiedliche Anzahl von VMs haben. Möglicherweise müssen Sie den Migrationsplan anpassen, um diese Unterschiede zu berücksichtigen und die Fristen für die Migration einzuhalten.
Migrationsplan anpassen, während Sie noch Erfahrungen sammeln
Nachdem Sie einen Migrationsplan erstellt und mit der Implementierung dieses Plans begonnen haben, sammeln Sie Erfahrungen mit der Migration von Anwendungen, VMs, Google Cloudsowie Migrate to Virtual Machines. Während die Migration läuft, können Sie dieses Wissen nutzen, um den Migrationsplan regelmäßig zu überprüfen, anzupassen und zu optimieren. Passen Sie den Migrationsplan mindestens einmal pro Iteration an. Vielleicht stellen Sie fest, dass Sie sich unrealistische Ziele gesetzt oder viel Zeit mit unvorhergesehenen Problemen verbracht haben.
Mit dieser Best Practice können Sie den Migrationsplan optimieren.
Wartungsfenster für die zu migrierenden VMs planen
Um die Migration einer VM abzuschließen, muss Migrate to Virtual Machines Vorgänge ausführen, die möglicherweise zu Ausfallzeiten der VM führen. Planen Sie Redundanzen sowie ein Umstellungsfenster für die Vorgänge ein, die eine Ausfallzeit erfordern. Wenn Sie beispielsweise einen Cluster von VMs migrieren, müssen Sie den Cluster unter Umständen aufteilen und nach der Migration neu zusammensetzen.
Diese Best Practice hilft Ihnen, unerwartete Ausfallzeiten der Arbeitslasten zu vermeiden.
Best Practices für die Planung
In diesem Abschnitt werden Best Practices zur Behebung häufiger Probleme beschrieben, die beim Schaffen einer Grundlage für Migrate to Virtual Machines auftreten können. Wie unter Migration zu Google Cloudgestalten beschrieben, erstellen Sie in der Planungsphase die grundlegende Infrastruktur für Migrate to Virtual Machines.
Sicherstellen, dass die Umgebung die Anforderungen erfüllt
Wenn Sie die Infrastruktur für die Migration bereitstellen und konfigurieren, muss Ihre Umgebung die Anforderungen von Migrate to Virtual Machines erfüllen:
- die unterstützten Betriebssysteme
- die erforderlichen Rollen und Berechtigungen in Google Cloud und in der Quellumgebung
- die erforderlichen Google Cloud -Dienste
- die maximale Anzahl gleichzeitiger Migrationen
Binden Sie alle relevanten Teams in die Analyse dieser Anforderungen ein, da die Anforderungen verschiedene Bereiche wie Computing, Netzwerk, Sicherheit und Compliance betreffen. Zum Beispiel kann das Öffnen eines Firewallports die Zusammenarbeit zwischen dem Sicherheitsteam und dem Netzwerkteam erfordern.
Konfigurieren Sie zum Maximieren des Netzwerkdurchsatzes die maximale Übertragungseinheit und berücksichtigen Sie dabei die empfohlenen Werte für Virtual Private Cloud-Netzwerke, Cloud Interconnect und Cloud VPN.
Diese Best Practice hilft Ihnen, unerwartete Probleme aufgrund von Inkompatibilitäten und Anforderungen zu vermeiden, die Sie nicht erfüllen können.
Prüfen, ob das Ressourcenkontingent ausreicht
Google Cloud erzwingt Kontingente für die Ressourcennutzung. Migrate to Virtual Machines benötigt ausreichend Ressourcenkontingente, um die VM-Migration abzuschließen.
Wir empfehlen Ihnen außerdem, den Artikel VPC-Kontingente und -Limits für Compute Engine-Instanzen zu lesen.
So überprüfen Sie, ob Ihr Kontingent für die Migration ausreicht:
- Prüfen Sie Ihr verfügbares Kontingent.
- Prüfen Sie, ob das verfügbare Kontingent die Kontingentanforderungen für Migrate to Virtual Machines erfüllt.
- Fordern Sie ggf. eine Erhöhung des Kontingents an.
Mit dieser Best Practice können Sie vermeiden, dass Sie darauf warten müssen, dass Anfragen zur Kontingenterhöhung bearbeitet werden, oder dass Sie aufgrund von Kontingentanforderungen Zeit verlieren.
Best Practices für die Migration der VMs
In diesem Abschnitt werden Best Practices zur Behebung häufiger Probleme beschrieben, die bei der Migration von VMs mit Migrate to Virtual Machines auftreten können.
Sicherstellen, dass das Gastbetriebssystem in VMware richtig konfiguriert ist
Sorgen Sie vor der Migration Ihrer VMs dafür, dass VMWare vCenter keine Warnungen in Bezug auf das Gastbetriebssystem (OS) meldet. Wenn eine Warnung angezeigt wird, korrigieren Sie die Gastbetriebssystemkonfiguration, indem Sie das konfigurierte Gastbetriebssystem ändern.
Diese Best Practice hilft Ihnen, Fehler während der Migration zu vermeiden.
Sicherstellen, dass die VMs ordnungsgemäß vorbereitet wurden
Prüfen Sie vor der Migration der VMs bzw. physischen Server, ob sie für die Migration richtig vorbereitet wurden, also keine Fehler oder Warnungen aufweisen. Wenn die VMs und physischen Server nicht für die Migration vorbereitet wurden, kann es beim Migrationsversuch zu unerwarteten Ergebnissen kommen, z. B. dass die VMs nicht migriert werden. Diese Best Practice hilft Ihnen, Fehler während der Migration zu vermeiden.
Migrate to Virtual Machines bereitet die VMs automatisch vor der Migration vor. Weitere Informationen finden Sie unter VMs für die Ausführung in Google Cloudanpassen.
Prüfen, ob die VMs in Google Cloudrichtig funktionieren
Sie sollten prüfen, ob die VMs während der Replikation und nach der Umstellungsphase richtig inGoogle Cloud funktionieren. Mit dieser Best Practice können Sie sich vergewissern, dass die Arbeitslasten und VMs wie erwartet funktionieren.
Wenn Sie die Replikationsphase starten, prüfen Sie die VMs, indem Sie in einer Sandbox-Umgebung Testklone erstellen. Sie können den Erstellungsprozess für Testklone mehrmals wiederholen, um zu bewerten, wie die VMs in der Cloud funktionieren, wenn Sie zuvor bestimmte Änderungen auf die Quellumgebung angewendet haben. Wir empfehlen, diese Tests auszuführen, bevor Sie für die VMs die Umstellungsphase einleiten.
Prüfen Sie nach Abschluss der Umstellungsphase den Betrieb der VMs, indem Sie die Inhaber der einzelnen Arbeitslasten einbeziehen und sie bitten, zu beurteilen, ob diese Arbeitslasten Probleme machen. Wir empfehlen, diese Prüfung durchzuführen, bevor Sie die VMs für die Abschlussphase freigeben.
Migrate to Virtual Machines deinstallieren
Nachdem Sie die Migration abgeschlossen haben, empfehlen wir, Migrate to Virtual Machines zu deinstallieren. Diese Best Practice sorgt dafür, dass Sie Migrate to Virtual Machines-Komponenten außer Betrieb nehmen und so unnötige Kosten und unnötigen Verwaltungsaufwand vermeiden.
So deinstallieren Sie Migrate to Virtual Machines:
- Löschen und deinstallieren Sie Migrate Connectors aus Ihrem VMware vSphere-Rechenzentrum. Weitere Informationen finden Sie unter Migrate Connector löschen.
- Deaktivieren Sie den Migrate to Virtual Machines-Dienst:
vmmigration.googleapis.com
. Weitere Informationen zum Deaktivieren von Diensten in einem Projekt finden Sie unter Dienste deaktivieren. - Löschen Sie alle von Ihnen erstellten Testklone, um zu prüfen, ob Ihre Arbeitslasten in Google Cloudrichtig funktionieren.
Best Practices für die Fehlerbehebung
In diesem Abschnitt werden Best Practices beschrieben, die Sie bei der Untersuchung sämtlicher Migrationsprobleme unterstützen, die bei der Verwendung von Migrate to Virtual Machines auftreten können.
Holen Sie Informationen zu Migrate to Virtual Machines, Ihrer Umgebung und Ihren Arbeitslasten ein, um effektiv Fehler während und nach der Migration beheben zu können. Holen Sie zuerst Informationen zu Folgendem ein:
- Prüfen Sie, ob die aufgetretenen Probleme in den Versionshinweisen für Migrate to Virtual Machines aufgeführt sind.
- Phasen des Migrationslebenszyklus. Wenn die Migration fehlschlägt, notieren Sie sich die Lebenszyklusphase, in der das Problem aufgetreten ist, und ob das Problem reproduzierbar und nicht nur vorübergehend aufgetreten ist.
- Verwenden Sie Cloud Monitoring und Cloud Logging. Zum Einholen von Informationen zur Umgebung empfehlen wir die Verwendung von Cloud Monitoring und Cloud Logging, um den Status und die Leistung der Migration zu verstehen. Achten Sie darauf, dass Cloud Monitoring und Cloud Logging aktiviert sind. Prüfen Sie dazu, ob für die Compute Engine-Instanzen die erforderlichen Metadaten festgelegt sind.
Weitere Informationen finden Sie unter Fehlerbehebung bei Migrate to Virtual Machines.