SAP HANA-Instanzen mit horizontaler Skalierung für den Sicherungs- und Notfallwiederherstellungsdienst vorbereiten

Bevor Sie SAP HANA-Skalierungsinstanzen und ‑Daten sichern können, müssen Sie den Datenbankserver dem Backup- und Notfallwiederherstellungsdienst als Host hinzufügen. Führen Sie die folgenden Vorbereitungsschritte aus, bevor Sie beginnen. Sehen Sie sich auch den Artikel Sicherung und Notfallwiederherstellung für SAP HANA an.

Vorbereitung

Hinweise:

  • Alle konfigurierten Dienste (siehe SAP-Hinweis 1697613 und SAP-Hinweis 1649519), z. B. nameserver und indexserver. muss ausgeführt werden. Sie können dies in der Übersicht von SAP HANA Studio unter „Betriebsstatus“ prüfen und bestätigen, dass alle Dienste gestartet sind.

  • Damit der Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Agent hostseitige Vorgänge ausführen kann, verwenden Sie einen SAP HANA-hdbuserstore-Schlüssel anstelle eines Nutzernamens und Passworts, um über den sicheren SAP HANA-Nutzerspeicher mit der HANA-Datenbank zu kommunizieren. Weitere Informationen finden Sie unter HANA-Userstore-Schlüssel konfigurieren.

  • Die Datenbank log_mode muss auf dem Tab „Konfiguration“ in HANA Studio auf normal gesetzt sein. Weitere Informationen finden Sie unter Logmodus und Logsicherung in HANA Studio einrichten.

  • Alle SAP HANA-Server, auf denen HANA-Daten gesichert werden sollen, müssen für den Backup- und Notfallwiederherstellungsdienst eingerichtet worden sein.

  • Auf allen SAP HANA-Servern, auf denen Daten durch den Sicherungs- und Notfallwiederherstellungsdienst geschützt werden sollen, muss der Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Agent installiert sein.

  • Wenn die zugrunde liegenden Datenvolumes für SAP HANA als SAP HANA-Datenbanksicherungen mit LVM-Snapshot mit CBT oder dateibasierter Sicherung geschützt werden, die in backint eingebunden ist, und Sie auch Dateisysteme auf demselben Host schützen, sollten Sie in der Dateisystem-App /hana/log und /hana/data in einen Ausschlusspfad eintragen. Weitere Informationen finden Sie unter Linux-Dateisystem.

  • Empfehlung für die Sicherung von HANA-Archiv-Logs:

    • Achten Sie darauf, dass Sie den Pfad für die HANA-Archiv-Logsicherung als basepath_logbackup und basepath_catalogbackup in global.ini festlegen.
    • Verwenden Sie das HANA-Archivlog-Bindungselement nicht zum Speichern anderer Dateien als HANA-Archivlog-Sicherungen.
    • Standardmäßig wird die Archivbereinigung bei jeder Datenbanksicherung ausgeführt. Behalten Sie die Standardeinstellung bei, um die beste RTO für die Wiederherstellung zu erzielen.

HANA-Nutzerspeicherschlüssel konfigurieren

So konfigurieren Sie den HANA-Userstore-Schlüssel:

  1. Erstellen Sie den Nutzer für die Datenbanksicherung in HANA Studio.
  2. Holen Sie sich die Instanz- und SQL-Portnummern.
  3. Erstellen Sie den SAP HANA-Schlüssel „hdbuserstore“ für Nutzer der Sicherung der Systemdatenbank.

Schritt 1: Nutzer für die Datenbanksicherung in HANA Studio erstellen

Wählen Sie einen Datenbanknutzernamen gemäß den Standards des Unternehmens aus. Dieses Nutzerkonto muss unter SYSTEMDB erstellt werden.

  1. Erstellen Sie den Nutzer unter SYSTEMDB:
    • Gehen Sie in SAP HANA Studio SYSTEMDB zu System > Sicherheit > Nutzer > Neuer Nutzer.
    • Weisen Sie einen Nutzernamen und ein Passwort zu.
    • Legen Sie für Passwortänderung bei der nächsten Anmeldung erzwingen die Option Nein fest.
    • HANA 2.0 (SPS01 bis SPS04): Klicken Sie auf den Tab Systemberechtigungen und weisen Sie Berechtigungen zu, indem Sie Folgendes auswählen:
      • Sicherungsadministrator
      • Kataloglesevorgang
      • Datenbankadministrator
      • Datenbankstart
      • Datenbankstopp
    • HANA 2.0 (SPS05 und höher): Klicken Sie auf den Tab Systemberechtigungen und weisen Sie Berechtigungen zu, indem Sie Folgendes auswählen:
      • Sicherungsadministrator
      • Kataloglesevorgang
      • Datenbanksicherungsoperator + Datenbankwiederherstellungsoperator
      • Datenbankadministrator
      • Datenbankstart
      • Datenbankstopp
  2. Klicken Sie auf den grünen Pfeil, um den neu erstellten Systemnutzer bereitzustellen.

Schritt 2: Instanz- und SQL-Portnummern abrufen

Sie benötigen die HANA-Instanz- und SQL-Portnummern für Systemdatenbanken.

So rufen Sie die Instanz- und SQL-Portnummern in HANA 2.0 Studio ab:

  1. Gehen Sie zu System.
  2. Klicken Sie auf den Tab Querformat.
  3. Klicken Sie auf den Tab Services (Dienste).
  4. Gehen Sie in der Spalte Dienst zu nameserver.
  5. Rufen Sie den Wert des SQL-Ports ab. Die Instanznummer besteht aus den beiden Ziffern nach dem ersten Punkt der SQL-Portnummer.

Schritt 3: SAP HANA-hdbuserstore-Schlüssel für Nutzer der Sicherung der Systemdatenbank erstellen

Verwenden Sie diese Namenskonvention für den Namen des Userstore-Schlüssels: Für SYSTEMDB den Schlüsselnamen (Database backup username) festlegen. Für den Nutzernamen der Datenbanksicherung (Actbackup) z. B. SYSTEMDB—key_name— (ACTBACKUP) festlegen.

Vorgehensweise

  1. Stellen Sie eine SSH-Verbindung zum HANA-Datenbanksystem her und melden Sie sich als (sid)adm an: su - (sid)adm
  2. Verzeichnis wechseln: cd exe
  3. Erstellen Sie Einträge in hdbuserstore mit dem Befehl hdbuserstore: ./hdbuserstore SET (key_name) (host name):(port) (DB_user_name) (DB_user_password)

    In diesem Beispiel: `./hdbuserstore SET ACTBACKUP s4hana:30013 ACTBACKUP (DB_user_password)

  4. Prüfen Sie den Schlüsselspeicher: ./hdbuserstore list

Logmodus und Logsicherung in HANA Studio einrichten

Legen Sie in HANA Studio den HANA-Logmodus und den Speicherort für die Protokollsicherung für die Sicherung und Notfallwiederherstellung fest, um Sicherungen der HANA-Datenbanktransaktionsprotokolle zu erstellen:

  1. Prüfen Sie in SAP HANA HDB Studio, ob die Protokollsicherung auf der Seite DATABASE (SYSTEMDB FOR HANA 2.0) > Backup > Configuration (Datenbank (SYSTEMDB FOR HANA 2.0) > Sicherung > Konfiguration) richtig festgelegt ist:
    • Der Zieltyp ist File (Datei).
    • Das Ziel ist auf einen Bereitstellungspfad des lokalen Dateisystems festgelegt.
    • Das Sicherungsintervall ist auf erforderliches RPO festgelegt.
    • Die automatische Protokollsicherung ist aktiviert.
    • Datenbank log_mode muss auf normal gesetzt sein.
  2. Prüfen Sie unter „Datenbankkonfiguration: DATABASE (SYSTEMDB FOR HANA 2.0)“ > „Konfigurationsseite“. Geben Sie in das Filterfeld basepath ein.
  3. Prüfen Sie, ob basepath_logbackup richtig festgelegt ist:
    • Legen Sie für basepath_catalogbackup denselben Wert wie für basepath_logbackup.zz fest.
    • Öffnen Sie die Bearbeitungsseite für basepath_catalogbackup und legen Sie für Neuer Wert denselben Wert wie für basepath_logbackup fest. Klicken Sie auf Speichern. So wird der Katalog mit einer Protokollsicherung für die Wiederherstellung zu einem bestimmten Zeitpunkt gesichert.
  4. Führen Sie auf dem HANA-Datenbankserver die Neukonfiguration aus, damit die Werte wirksam werden: hdbnsutil -reconfig.

SAP HANA Backint-Sicherung bereinigen

Wenn die SAP HANA-Backint bereits mit der Compute Engine oder einem anderen Drittanbieter geschützt ist, führen Sie die folgenden Schritte zur Bereinigung auf dem SAP HANA-Host aus, bevor Sie einen Sicherungsplan zuweisen:

  1. Löschen Sie alte Backint-Symboldateien aus /usr/sap/(HANA SID)/SYS/global/hdb/opt.
  2. Entfernen Sie alle Backint-Parameter aus global.ini.
  3. Deinstallieren Sie den Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Agenten und installieren Sie ihn neu (siehe nächster Abschnitt).

Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Agent auf dem Host installieren

Der Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Agent verbindet die Compute Engine-Instanz mit der Sicherungs-/Wiederherstellungs-Appliance. Eine Anleitung zum Installieren des Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Agents finden Sie unter Sicherungs- und Notfallwiederherstellungs-Agent auf einem Linux-Host installieren.

Sicherungsplan für die SAP HANA-Datenbanken erstellen

Anhand des Sicherungsplans plant der Backup- und DR-Dienst Sicherungsjobs und verwaltet den Speicherplatz für die Sicherungs-Images.

Sie haben in Einführung in Sicherungen und Notfallwiederherstellungen: Compute Engine-Instanz schützen und wiederherstellen einen Sicherungsplan für die Compute Engine-Instanz erstellt. Jetzt müssen Sie einen Sicherungsplan für die HANA-Datenbank erstellen, die in der Compute Engine-Instanz ausgeführt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Richtlinienvorlage erstellen und anwenden.

Erweiterte Richtlinieneinstellungen speziell für HANA-Datenbanken auf nichtflüchtigen Compute Engine-Speichern

Für die Richtlinienvorlage sind diese speziellen erweiterten Einstellungen erforderlich.

  1. Wählen Sie in der Verwaltungskonsole unter Sicherungspläne die Option Vorlagen aus.
  2. Wählen Sie die Richtlinienvorlage für die HANA-Datenbank aus und klicken Sie auf Bearbeiten.
  3. Klicken Sie unter Richtlinien auf den Pfeil neben Snapshot und dann auf Richtlinie bearbeiten.
  4. Klicken Sie unten im Bereich Richtlinie erstellen/bearbeiten auf Erweiterte Richtlinieneinstellungen.
  5. Suchen Sie im Dialogfeld Erweiterte Einstellungen nach den folgenden erweiterten Einstellungen und legen Sie sie fest:

    Snapshot-Speicherort: Wählen Sie die Region aus, in der die Snapshots des nichtflüchtigen Speichers gespeichert werden sollen. Standardmäßig ist Multiregional ausgewählt (basierend auf dem Speicherort des Quelllaufwerks). Sie können den Speicherort des Snapshots auch in eine andere Region als die Region des Quelllaufwerks ändern. Wenn Sie Snapshots an einem anderen Speicherort als auf dem Quelllaufwerk speichern, werden die Daten über das Netzwerk zwischen diesen beiden Speicherorten übertragen. Es können dann Netzwerkgebühren anfallen. Für Snapshots werden die gleichen Gebühren wie für ausgehenden Traffic von Cloud Storage berechnet. Weitere Informationen zu Snapshots von nichtflüchtigem Speicher Weitere Informationen zu den Preisen finden Sie unter Laufwerk-Preise.

    Snapshot-Typ: Wählen Sie den Snapshot-Typ für nichtflüchtigen Speicher aus, der für SAP HANA-Sicherungen verwendet werden soll. Mit Snapshots lassen sich Daten von nichtflüchtigen Speichern schrittweise sichern. Während der Sicherungen wird ein neuer Snapshot erstellt, um den aktuellen Status des nichtflüchtigen Speichers zu erfassen. Mit diesem Image können Sie später ein neues Laufwerk zum Bereitstellen oder Wiederherstellen erstellen. Compute Engine speichert mehrere Kopien jedes Snapshots verteilt über mehrere Speicherorte mit automatischen Prüfsummen, um die Integrität der Daten zu gewährleisten. Weitere Informationen zum Snapshot des nichtflüchtigen Speichers Informationen zu den Preisen finden Sie unter Laufwerk-Preise.

    • Standard-Snapshot: Standardmäßig ist der Standard-Snapshottyp ausgewählt. Verwenden Sie den Standardtyp, wenn Sie die Sicherungen weniger als 90 Tage aufbewahren möchten.
    • Archiv-Snapshot: Wählen Sie diesen Archivtyp aus, wenn Sie Sicherungs-Images für einen längeren Zeitraum aufbewahren möchten. Der Mindestabrechnungszeitraum für den Archiv-Snapshot beträgt 90 Tage, unabhängig von der in der Richtlinie definierten Aufbewahrungsdauer. Außerdem fallen für einen Snapshot vom Typ „Archiv“ zusätzliche Abrufkosten an, wenn er in einem Bereitstellungs- oder Wiederherstellungsjob verwendet wird.

    Log nach Sicherung kürzen (leerstellen): Geben Sie an, ob die HANA-Archiv-Logs nach der Sicherung gekürzt (leergestellt) werden sollen. Wenn Log nach Sicherung abschneiden aktiviert ist, werden HANA-Archiv-Logs abgeschnitten. Standardmäßig wird die Archivbereinigung bei jeder Datenbanksicherung ausgeführt. Verwenden Sie die Standardeinstellung, um die beste RTO für die Wiederherstellung zu erzielen. Wenn die Aufbewahrung von Produktionsprotokollen festgelegt ist, werden die Löschvorgänge basierend auf der Einstellung Aufbewahrung von Produktionsdatenbankprotokollen in Stunden unter Anwendungsdetails und -einstellungen ausgeführt.

    • Log nach Sicherung nicht kürzen/leerstellen: Das ist die Standardeinstellung. In diesem Modus wird das Archivprotokoll nicht gelöscht.
    • Protokoll nach Sicherung kürzen/bereinigen: Wählen Sie diese Option aus, um das Bereinigen des Archivierungsprotokolls zu aktivieren.

    Datenbankprotokollsicherung aktivieren: Legen Sie für diese Option „Ja“ fest. Mit der Option „Datenbankprotokollsicherung aktivieren“ kann die Sicherungsrichtlinie eine Datenbank und alle zugehörigen Transaktionsprotokolldateien sichern. Die Protokolle werden gesichert, wenn der Job zum Erstellen von Protokoll-Snapshots ausgeführt wird. Wenn „Ja“ ausgewählt ist, sind die zugehörigen Optionen aktiviert.

    RPO: Geben Sie die Sicherung des Datenbanklogs in Minuten an. Wenn „Datenbankprotokollsicherung aktivieren“ auf „Ja“ gesetzt ist, wird die Häufigkeit der Datenbankprotokollsicherung durch RPO definiert. Die Häufigkeit wird in Minuten angegeben und darf das Intervall für die Datenbanksicherung nicht überschreiten. Der kleinste Wert, der festgelegt werden kann (in Minuten), ist 15.

    Aufbewahrungsdauer für Protokollsicherungen (in Tagen): Wenn „Datenbankprotokollsicherung aktivieren“ auf „Ja“ gesetzt ist, wird die Aufbewahrung von Protokollen getrennt von der Aufbewahrung der Snapshot-Richtlinie definiert. Mit einer separaten Aufbewahrungsdauer können Sie Protokolle in Verbindung mit Kopien der Datenbank verwenden, die im Snapshot-Pool gespeichert sind.

    Protokolle replizieren (Streamsnap-Technologie verwenden): Legen Sie hier Nein fest. Dies gilt nicht für den Snapshot-Schutz von SAP HANA Persistent Disk. Diese Funktion ist standardmäßig aktiviert („Ja“). Wenn Sie diese Option nicht auf „Nein“ setzen, führt dies zu einem Fehler beim Erstellen der Vorlage.

    Logs an OnVault-Pool senden: Legen Sie hier Nein fest. Dies gilt nicht für den Schutz von SAP HANA Persistent Disk-Snapshots. Diese Funktion ist standardmäßig aktiviert („Ja“). Wenn Sie diese Option nicht auf „Nein“ setzen, führt das zu einem Fehler beim Erstellen der Vorlage.

Nächste Schritte

SAP HANA-Datenbankhost hinzufügen und seine Datenbanken erkennen und schützen

Leitfaden für SAP HANA-Datenbankadministratoren zum Backup- und Notfallwiederherstellungsdienst

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