Die externen Application Load Balancer sind für zahlreiche Anwendungsfälle vorgesehen. Auf dieser Seite werden einige allgemeine Beispiele aufgeführt.
Dreistufige Webdienste
Zur Unterstützung traditioneller dreistufiger Webdienste können Sie einen externen Application Load Balancer verwenden. Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie mit drei Arten von Google Cloud-Load-Balancern drei Stufen skalieren können. Auf jeder Stufe hängt die Art des Load-Balancers von Ihrem Traffictyp ab:
Webstufe: Der Traffic geht über das Internet ein und wird mithilfe eines externen Application Load Balancers entsprechend verteilt.
Anwendungsstufe: Die Anwendungsstufe wird mithilfe eines regionalen internen Application Load Balancers skaliert.
Datenbankstufe: Die Datenbankstufe wird mithilfe eines internen Passthrough-Network-Load-Balancers skaliert.
Das Diagramm zeigt, wie sich der Traffic durch die Ebenen bewegt:
- Ein externer Application Load Balancer (Gegenstand dieser Übersicht) verteilt den Traffic aus dem Internet an eine Gruppe von Web-Frontend-Instanzgruppen in verschiedenen Regionen.
- Diese Web-Front-Ends senden den HTTP(S)-Traffic an eine Reihe von regionalen, internen Application Load Balancern (Gegenstand dieser Übersicht). Damit der externe Application Load Balancer Traffic an einen internen Application Load Balancer weiterleiten kann, muss der externe Application Load Balancer Backend-Instanzen mit Webserversoftware wie Netscaler oder NGINX so konfiguriert haben, dass der Traffic an das Frontend des internen Application Load Balancers weitergeleitet wird.
- Die internen Application Load Balancer verteilen den Traffic auf Middleware-Instanzgruppen.
- Diese Middleware-Instanzgruppen senden den Traffic an interne Passthrough-Network-Load-Balancer, die den Traffic auf Datenspeichercluster verteilen.
Multiregionales Load-Balancing
Wenn Sie einen externen Application Load Balancer in der Premium-Stufe konfigurieren, wird eine globale externe IP-Adresse verwendet und Anfragen von Nutzern können basierend auf ihrer Entfernung intelligent an die nächste Backend-Instanzgruppe oder NEG weitergeleitet werden. Wenn Sie beispielsweise Instanzgruppen in Nordamerika, Europa und Asien einrichten und sie an den Backend-Dienst eines Load-Balancers anhängen, werden Nutzeranfragen weltweit automatisch an die VMs gesendet, die den Nutzern am nächsten sind, wenn die VMs die Systemdiagnosen bestehen und genügend Kapazität haben (definiert durch den Balancing-Modus). Wenn die nächsten VMs fehlerhaft sind oder die nächste Instanzgruppe ausgelastet ist, eine andere Instanzgruppe aber nicht, sendet der Load-Balancer automatisch Anfragen an die nächste Region mit Kapazität.
In der Premium-Stufe bietet der externe Application Load Balancer multiregionales Load-Balancing mit mehreren Backend-Diensten, die jeweils Backend-Instanzgruppen oder NEGs in mehreren Regionen umfassen.
Arbeitslasten mit gesetzlicher Compliance
Einige Arbeitslasten mit gesetzlichen oder Compliance-Anforderungen erfordern, dass sich Netzwerkkonfigurationen und Trafficbeendigung in einer bestimmten Region befinden. Für diese Arbeitslasten ist häufig ein regionaler externer Application Load Balancer die bevorzugte Option, um die von diesen Arbeitslasten benötigten gesetzlichen Kontrollen zu ermöglichen.
Erweiterte Traffic-Verwaltung
Mit globalen externen Application Load Balancer und regionalen externen Application Load Balancer können Sie erweiterte Funktionen zur Traffic-Verwaltung hinzufügen, mit denen Sie genau steuern können, wie der Traffic verarbeitet wird. Mit diesen Funktionen können Sie Ihre Verfügbarkeits- und Leistungsziele erreichen. Einer der Vorteile der Verwendung von Application Load Balancern für diese Anwendungsfälle ist, dass Sie die Verwaltung des Traffics aktualisieren können, ohne den Anwendungscode ändern zu müssen.
Hier finden Sie weitere Informationen:
- Trafficverwaltung für globale externe Application Load Balancer
- Übersicht über die Trafficverwaltung für regionale externe Application Load Balancer
Load-Balancing mit Anfragerouting
Der externe Application Load Balancer unterstützt Anfragerouting durch URL-Zuordnungen, um einen Backend-Dienst anhand des angefragten Hostnamens, Anfragepfads oder von beiden auszuwählen. Sie können beispielsweise mit Instanzgruppen oder NEGs Ihre Videoinhalte und mit einer anderen Gruppe alles andere verarbeiten.
Sie können auch externe Application Load Balancer mit Cloud Storage-Buckets verwenden. Nachdem Sie Ihren Load-Balancer eingerichtet haben, können Sie ihm Cloud Storage-Buckets hinzufügen.
Weitere Informationen finden Sie unter URL-Zuordnungskonzepte.
Load-Balancing für GKE-Anwendungen
Es gibt zwei Möglichkeiten, externe Application Load Balancer für GKE-Cluster bereitzustellen:
- GKE Gateway Controller. Unterstützt vom globalen externen Application Load Balancer und dem klassischen Application Load Balancer. Eine Anleitung zur Einrichtung finden Sie unter Gateways bereitstellen.
- GKE-Ingress-Controller: Unterstützt vom klassischen Application Load Balancer und dem regionalen externen Application Load Balancer. Anleitungen zur Einrichtung finden Sie unter Ingress für externe Application Load Balancer konfigurieren.
Load-Balancing für Cloud Run-, Cloud Run Functions- und App Engine-Anwendungen
Sie können einen globalen externen Application Load Balancer als Frontend für Ihre Cloud Run-, Cloud Run Functions- und App Engine-Anwendungen verwenden. Für die Einrichtung verwenden Sie eine serverlose NEG für das Backend des Load-Balancers.
Dieses Diagramm zeigt, wie eine serverlose NEG in das Modell des externen Application Load Balancers passt.
Weitere Dokumentation:
- Übersicht über serverlose NEGs
- Externen Application Load Balancer mit Cloud Run, Cloud Run Functions oder App Engine einrichten
Proxy für Traffic an externe Back-Ends mit Internetverbindung
Cloud Load Balancing unterstützt die Proxy-Weiterleitung von Traffic zu externen Back-Ends außerhalb von Google Cloud. Sie können diese Art der Bereitstellung verwenden, wenn Sie Inhalte von einem externen Backend bereitstellen, aber der Google Cloud-Load-Balancer das Frontend sein soll. Der Load-Balancer leitet den Traffic zu Ihrem externen Endpunkt weiter. Dazu nutzt er für den größten Teil der Strecke das hochzuverlässige Backbone-Netzwerk von Google und gibt nur in der Nähe des Ziels an das öffentliche Internet weiter.
Weitere Dokumentation:
- Globalen externen Application Load Balancer mit einer Internet-NEG einrichten
- Klassischen Application Load Balancer mit einer Internet-NEG einrichten
Load-Balancing mit Hybridkonnektivität
Cloud Load Balancing unterstützt Load-Balancing-Traffic zu Endpunkten, die über Google Cloud hinausgehen, z. B. lokale Rechenzentren und andere öffentliche Clouds, die Sie über Hybridkonnektivität erreichen können.
Das folgende Diagramm zeigt eine Hybridbereitstellung mit einem globalen externen Application Load Balancer.
Weitere Dokumentation:
- Übersicht über NEGs mit Hybrid-Konnektivitäts
- Externen Application Load Balancer mit lokalen oder anderen Cloud-Back-Ends einrichten
Load-Balancing mit Private Service Connect
Sie können einen globalen externen Application Load Balancer verwenden, um auf Dienste zuzugreifen, die mit Private Service Connect veröffentlicht wurden.
Weitere Informationen finden Sie unter Private Service Connect-Back-Ends.