Smarter, vernetzter, lebenswerter: Wie byte Bayern mit Google Cloud zum Open-Data-Vorreiter macht
Google Cloud Content & Editorial
Hinweis vom Editorial Team: Hier handelt es sich um einen Gastbeitrag von Luis Moßburger, Product Owner, Open Data, byte.
Bayern wird #openbydata: Das neue Datenportal der Bayerischen Agentur für Digitales (byte) macht öffentliche Daten für alle zugänglich und nutzbar. In diesem Blogbeitrag erklärt Luis Moßburger, Product Owner Open Data bei der byte, warum eine offene Datenkultur so wichtig ist und wie Bayerns Open-Data-Portal Kommunen, Unternehmen und Bürger*innen dabei unterstützt, datenbasierte Lösungen für eine nachhaltigere und lebenswertere Zukunft zu entwickeln – für Bayern und die Welt.
Offene Daten für ein besseres Bayern
Wie viele Bäume stehen in Augsburg? Wie lang ist der längste Schulweg in München? Wie viele Menschen werden in Penzberg von Hunden gebissen? Fragen wie diese sind der Ausgangspunkt für Innovation – in der Politik, bei Start-ups und in der Forschung. Die Antworten können uns dabei helfen, unsere Städte nachhaltiger, lebenswerter und zukunftsfähiger zu machen. Doch um solche Antworten zu finden und wirklich innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, braucht es eines: Daten.
Wir finden: Öffentliche Daten gehören zum Gemeingut unserer Gesellschaft. Sie sollten also, genau wie Stadtparks, Gehwege oder Fußgängerzonen, für uns alle zugänglich sein. Leider ist das selbst bei Daten, bei denen nichts gegen eine kostenlose und öffentliche Bereitstellung spricht, oft nicht der Fall. Genau das möchten wir mit open.bydata ändern – und setzen dabei auf die Unterstützung von Google Cloud.
open.bydata ist Bayerns zentrale Plattform für Open Data. Sie wurde von der Bayerischen Agentur für Digitales (byte) als Schlüsselprojekt des Digitalplans Bayerns ins Leben gerufen, um Bayern in Sachen Open Data zum Vorbild für ganz Deutschland zu machen. Entwickelt und betrieben wird die Plattform vom open bydata competence center (kurz: oc.bydata), unserem dedizierten Open Data-Team.
Die Herausforderung: Bayerns Datenlandschaft gleicht einem Puzzle. Sie ist zersplittert, über verschiedene Plattformen und Verwaltungsebenen verstreut und dadurch schwer zugänglich. Wer Daten benötigt, muss sie erst einmal mühselig ausfindig machen und häufig Aggregatoren oder Kommunen einzeln kontaktieren.
Diese Fragmentierung bremst Innovationen aus, weil wichtige Informationen nicht sofort zur Verfügung stehen. Die mangelnde Transparenz in der Verwaltung untergräbt zudem das Vertrauen und erschwert die Zusammenarbeit zwischen Bürger*innen, Behörden und Unternehmen. Unser Open-Data-Portal schafft Vertrauen und bringt Struktur in Bayerns Datenlandschaft, indem es öffentliche Daten für alle frei und transparent zugänglich macht.
Daten einfach nur zu sammeln, war uns aber zu wenig – wir wollten eine smarte Plattform entwickeln, die für Bayern echten Mehrwert schafft. Kommunen, Start-ups und Forschungseinrichtungen benötigen eine vernetzte Datenwelt, in der Informationen nicht nur auffindbar, sondern auch sinnvoll verknüpft und nutzbar sind. Nur so werden Daten zum Treiber für neue Ideen und innovative Anwendungen. Genau hier spielt Google Cloud seine Stärken aus: Mit seiner starken Dateninfrastruktur unterstützt uns Google Cloud dabei, Daten intelligent zu verbinden und nutzbar zu machen.
Open Data für alle: Einfach, benutzerfreundlich und vielseitig
Mithilfe von Google Cloud-Technologie haben wir eine zentrale Open Data Plattform entwickelt, die den Zugang zu Bayerns öffentlichen Daten deutlich vereinfacht. Sie bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, die nicht nur das Durchsuchen von Datensätzen ermöglicht, sondern auch intelligente Suchfilter, Visualisierungen und Analysetools bereitstellt. Dadurch können Nutzende Daten gezielt finden, auswerten und sinnvoll in ihre Projekte einbinden – eine wertvolle Ressource für Forschung, Entwicklung und kommunale Anwendungen.
Die Datensätze unseres Portals decken zahlreiche Anwendungsbereiche ab. Dazu zählen:
- 3D-Modelle historischer Artefakte
- Messdaten von E-Autos in echten Fahrsituationen
- Nutzungsdaten über Schulbibliotheken und Bücherbusse
- Echtzeit-Wolkensimulationen aus meteorologischen Daten
- KI-generierte Weltraum-Bilder
und viele mehr. Mit mehr als 23.000 Datensätzen stehen wir als Portal heute an der Spitze des Open Data Rankings der Open Knowledge Foundation und sind einer der größten Datenbereitsteller bei GovData.
Was unsere Plattform in Deutschland einzigartig macht: Jede teilnehmende Institution kann sich kostenlos ein eigenes Miniportal innerhalb von open.bydata einrichten. So können bayerische Städte, Ministerien aber auch kleinere Behörden eine individuell angepasste Präsenz gestalten, die unter einer eigenen URL erreichbar ist. Bei der Stadt Augsburg oder dem Digitalministerium sind solche Portale etwa bereits im Einsatz. Die Miniportale lassen sich mit eigenem Logo, Texten und Bildern anpassen, sodass jede Organisation eine eigenständige Darstellung ihrer Datenpräsenz aufbauen kann. Gerade für kleinere Datenbereitsteller ist das besonders hilfreich, weil sie ihre Daten mit geringen personellen oder technischen Kapazitäten wirksam präsentieren können.
Gleichzeitig profitieren alle Miniportale von der kompletten Funktionalität der zentralen Plattform. Ob Suchfilter, Visualisierungen oder Analysetools: Sämtliche Neuerungen, die wir bei open.bydata implementieren, stehen automatisch auch in den lokalen Präsenzen zur Verfügung. So sparen die Institutionen Zeit und Ressourcen, während sie ihren Datenbestand sichtbar machen und ansprechend präsentieren können.
Eine vernetzte Datenwelt durch Google Cloud
Unser Datenportal ist vollständig Cloud-nativ, und die technische Basis dafür liefern Google Cloud-Lösungen. Zunächst ist eine gut skalierbare Hosting-Umgebung entscheidend, um große Datenmengen zuverlässig zu verarbeiten. Für die effiziente Verwaltung unserer Backend-Services setzen wir auf die Google Kubernetes Engine, die dafür sorgt, dass das Portal auch bei wachsendem Datenvolumen und dynamischen Datenabfragen stabil läuft.
Für die dynamische Verwaltung der Miniportale sind Cloud Run-Funktionen und der Cloud Scheduler besonders wichtig. Durch sie können Datenbereitsteller ihre Inhalte eigenständig verwalten, also beispielsweise Fotos hochladen, Texte anpassen oder neue Datensätze einfügen. Diese Änderungen fließen automatisch in unsere API ein, sodass jede Institution mit wenig Aufwand ihre eigene Datenpräsenz gestalten und managen kann. Früher mussten wir das alles händisch erledigen – dank Google Cloud geht es automatisch.
Google Cloud liefert also eine schnelle, skalierbare und zuverlässige Infrastruktur, die nicht nur uns Arbeit abnimmt, sondern den Institutionen, die unsere Datenportale verwenden, dabei auch mehr Kontrolle und Flexibilität gibt.
Nachhaltiger, smarter, lebenswerter: Wo offene Daten einen Unterschied machen
Unsere Datenportale sind längst zur Anlaufstelle für Visionär*innen aus Bayern und ganz Deutschland geworden, die nachhaltige Innovation und digitalen Wandel gestalten. Start-ups wie credium und Urbanistic nutzen offene Daten, um Städten und Gemeinden zu helfen, ihre Ressourcen gezielt einzusetzen. Sie berechnen beispielsweise das Potenzial für Solaranlagen oder geben Empfehlungen zur energetischen Sanierung von Gebäuden. Diese datenbasierten Anwendungen unterstützen Städte dabei, sich klimafreundlicher aufzustellen und die Lebensqualität für alle Bürger*innen zu verbessern.
Ein weiteres spannendes Projekt ist das Münchner Start-up SE3 Labs, das mit 3D-Modellen und Spatial KI, also KI, die ortsbezogene Daten analysiert, arbeitet. Diese Technologie ermöglicht es, in digitalen 3D-Stadtmodellen komplexe Anfragen zu stellen – etwa, um den kürzesten Weg zu bestimmten Orten zu berechnen oder alle Fenster eines bestimmten Gebäudetyps zu identifizieren. SE3 Labs zeigt eindrucksvoll, wie die Kombination aus offenen Daten und KI völlig neue Möglichkeiten schafft und München zu einem Zentrum für innovative Technologien macht.
Auch im Bildungsbereich zeigt sich der Wert von Open Data: Immer mehr Hochschulen in Bayern verwenden die frei zugänglichen Datensätze in Kursen für Coding, Datenvisualisierung und Data Storytelling. Das Arbeiten mit echten Daten schafft dabei nicht nur praktische Einblicke für die Studierenden, sondern liefert oft auch wertvolle Erkenntnisse für Städte. So nutzten beispielsweise Studierende in Baden-Württemberg die Daten der Stadt München, um Analysen zum Fahrradverkehr zu erstellen. Diese Erkenntnisse können von Kommunen beispielsweise für die Stadtplanung genutzt werden. Und wer weiß, in welchem Seminarraum gerade Bayerns nächstes Top-Start-up entsteht?
Von Bayern in die Welt
Diese Beispiele zeigen: Wenn öffentliche Daten für alle zugänglich sind, entstehen Projekte, die unsere Städte und Gemeinden lebenswerter und unsere Wirtschaft nachhaltiger machen. Umso spannender ist, dass wir noch ganz am Anfang der Open-Data-Revolution stehen.
Unsere Vision ist eine Zukunft, in der nicht nur Daten, sondern auch die Erkenntnisse, die wir daraus gewinnen können, für alle zugänglich und nutzbar sind. Deshalb unser nächstes Ziel: Ein bayerischer Knowledge Graph, der öffentliche Daten in wertvolle, intelligente Erkenntnisse verwandelt. So könnten unsere Datenportale künftig nicht nur auf konkrete Fragen antworten, sondern wie ein „Daten-Gehirn“ verlässliche, aktuelle Informationen bereitstellen. Daraus können präzise, vertrauenswürdige KI-Lösungen entstehen, die den hohen Ansprüchen staatlicher Einrichtungen gerecht werden.
Für die Entwicklung dieser Lösungen werden wir auch künftig eng mit Google Cloud zusammenarbeiten – nicht nur wegen der zuverlässigen Infrastruktur, sondern auch wegen des umfassenden Daten-Ökosystems. Google Cloud investiert intensiv in Themen wie Dateninfrastruktur und intelligente Datenverarbeitung und stellt leistungsstarke Pipelines und Entwicklungswerkzeuge zur Verfügung, die uns helfen, Daten effizient aufzubereiten und zu verknüpfen.
Was in Bayern funktioniert, geht in anderen (Bundes-)Ländern genauso. Das internationale Interesse an unserer Datenplattform ist groß, und weil wir alle Lösungen, die wir entwickeln, quelloffen bereitstellen, können andere unser Open-Data-Modell übernehmen und weiterentwickeln. Unsere Vision eines besseren Bayerns ist die Vision einer besseren Welt – und gemeinsam mit Google Cloud können wir sie umsetzen.