IDC Studie: Bedeutung von Nachhaltigkeit in der IT in Deutschland, Österreich und der Schweiz wächst
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JETZT TESTENNachhaltigkeit heißt nicht nur, mehr Fahrrad zu fahren und weniger zu fliegen. Auch beim auswärts essen oder online einkaufen machen sich immer mehr Menschen Gedanken über den CO2-Fußabdruck ihres Verhaltens im Alltag. Verbraucher wollen generell nachhaltiger leben; Unternehmen mit einer guten Umweltbilanz zu unterstützen ist für sie eine Möglichkeit, das umzusetzen. Viele Unternehmen erkennen in der Nachhaltigkeit deshalb einen wichtigen Transformationstreiber.
Das veränderte Verbraucherverhalten ist aber nur ein Teil dieser Transformation. Auch Faktoren wie neue gesetzliche Vorschriften, Energie-Preisanstiege, strengere Anforderungen an Investoren und mehr Umweltbewusstsein bei den Belegschaften steigern den Bedarf an nachhaltigen Lösungen – und den Wunsch nach mehr Widerstandskraft gegenüber externen Einflüssen. Hinzu kommen die Folgen von COVID-19: Pandemiebedingte Unterbrechungen der Lieferketten infolge von Fabrikschließungen oder Verbraucherpanik haben das Thema Resilienz ins Rampenlicht gerückt und zu einer Suche nach Lösungen geführt, die den gewaltigen Druck auf die globalen Lieferketten und auf den Planeten abfedern.
Aus diesen und anderen Gründen orientieren sich Unternehmen weltweit stärker an Nachhaltigkeit. Doch wie steht es tatsächlich um ihre Klimaschutzbemühungen? Dieser Frage geht das Marktforschungsinstitut IDC in seiner neuen Studie zu IT und Nachhaltigkeit in der DACH-Region nach.
IDC Studie: Ökologisierung der IT und durch die IT
Anhand der Ergebnisse einer Befragung unter mehr als 300 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat IDC bestehende Nachhaltigkeitsstrategien analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf IT-Initiativen. Befragt wurden Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten, die bereits Nachhaltigkeitsinitiativen geplant oder eingeführt haben. In dem IDC Executive Brief mit dem Titel The Greening of and by IT stellen wir die Kernergebnisse der Studie vor, darunter:
das IDC Sustainability Framework
Herausforderungen bei der Umsetzung
die Top-5-Nachhaltigkeitsinitiativen mit IT-Fokus
Nachhaltigkeitsvorteile von Google Cloud
Rund 35 Prozent der befragten Firmen haben als Reaktion auf die wachsende Aufmerksamkeit von Kund*innen, Investoren und Regulierungsbehörden Nachhaltigkeit zu einem ausdrücklichen Ziel ihrer Unternehmensstrategie erklärt. 58 Prozent haben bereits nachhaltigkeitsorientierte Initiativen eingeleitet. Für 70 Prozent der Teilnehmer gehören Nachhaltigkeit und Geschäftserfolg zusammen: Ihrer Meinung nach führen ökologisch orientiertes Management und entsprechende Investitionen langfristig zu einem besseren Finanzergebnis.
Während in umweltbewussten Unternehmen alle Bereiche um Nachhaltigkeit bemüht sind, übernehmen einzelne Abteilungen jeweils eine eigene Rolle. Der IT kommt eine Doppelrolle zu, wenn es darum geht, Unternehmen umweltfreundlicher zu machen.
The Greening of and by IT
Die „Ökologisierung der IT“ bezieht sich auf das Potenzial der IT, selbst nachhaltiger zu werden: Durch Einsatz effizienterer Technologien und erneuerbarer Energie können IT-Abteilungen ihren CO2-Fußabdruck drastisch verringern. Folglich plant die Hälfte der befragten Unternehmen, 10–29 Prozent ihres IT-Budgets auf nachhaltige Technologie zu verwenden, und mehr als zwei Drittel nutzen oder beabsichtigen den Einsatz von Cloud-Computing, um ihren CO2-Fußabdruck zu verkleinern.
Bei der „Ökologisierung durch die IT“ geht es zusätzlich um allgemeine Nachhaltigkeitsinitiativen, die durch die IT ermöglicht werden. Rund 25 Prozent der Teilnehmer, insbesondere von Firmen in Deutschland und der Schweiz, nennen dabei mangelnde Transparenz als größtes Hindernis auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Durch transparente Erfassung der verursachten Emissionen kann Informationstechnologie Unternehmen helfen, diese Hindernisse zu überwinden und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Auch geben 57 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie einschlägige Daten erfassen und diese mit Partnern entlang der Lieferkette austauschen möchten.
Eine nachhaltige IT ist von Hardware und Software gleichermaßen abhängig. Auf der Hardwareseite treffen 37 Prozent der Befragten bereits Maßnahmen, die die Lebensdauer ihrer IT-Geräte verlängern sollen, und 36 Prozent schaffen gerade neue, ressourcenschonendere Hardware an. 52 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen in Zukunft auch die Softwareentwicklung nachhaltiger machen, etwa durch sogenannte Green-Coding-Initiativen.
Die Cloud-Infrastruktur ist für grüne IT-Initiativen besonders geeignet, weil sie Hardware- und Softwarekomponenten vereint. Durch den Einsatz von Public-Cloud-Diensten und hybriden Architekturen etwa können Unternehmen auf gemeinsam genutzte IT-Ressourcen zurückgreifen und Überkapazitäten vermeiden. 36 Prozent der Unternehmen in der DACH-Region setzen bereits auf die Cloud, um ihre Geschäftsprozesse nachhaltiger zu machen. Von den übrigen Umfrageteilnehmern wollen 32 Prozent innerhalb der nächsten 12–24 Monate nachziehen. Zudem sind 61 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass große Cloud-Anbieter ihre Rechenzentren nachhaltiger betreiben können als sie selbst. Weitere Studienergebnisse finden Sie hier.
Wie E.ON Unternehmen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit Antrieb verleiht
Wie nachhaltige IT in der Praxis aussieht, zeigt der IDC Executive Brief am Beispiel des deutschen Energielieferanten E.ON. Für E.ON ist die Erfassung von Emissionen der erste Schritt zu sinnvollen Klimamaßnahmen. Deshalb hat das Unternehmen Optimum entwickelt – eine cloudbasierte Energieplattform, mit der Unternehmen ihren Energieverbrauch besser nachvollziehen und Schritte zur Optimierung ergreifen können. Optimum nutzt gezielt Daten, die von intelligenten Zählern, Gebäudemanagementsystemen oder mithilfe von Gateways bereitgestellt werden. Unternehmen erhalten so Einblick in ihren Energieverbrauch und können ihn mithilfe dieser Daten optimieren sowie CO2-Emissionen und Kosten senken.
Ursprünglich wurde Optimum nur für das interne Energiemanagement von E.ON genutzt, doch schon bald zog es das Interesse der Kunden auf sich. Um sein Werkzeug auf den Markt zu bringen, musste E.ON es aber zu einer hochgradig skalierbaren und zuverlässigen cloudbasierten Lösung weiterentwickeln. E.ON beschloss deshalb, Optimum in Google Cloud zu verlagern.
Mithilfe von E.ON Optimum gewinnen heute mehr als 10.000 Unternehmen Erkenntnisse aus ihren Energieverbrauchsdaten, mit denen sie ihre Geschäfts- und Nachhaltigkeitsziele schneller erreichen können. „Unsere Kunden können wählen, ob sie sich mit der Software selbst einen Überblick über ihren Energieverbrauch verschaffen oder ob sie uns damit beauftragen, ihren Nachhaltigkeitskurs für sie zu steuern“, sagt Garance Emmerich-Bundel, Head of Digital Solutions bei E.ON. „Unsere Kunden werden so mit Hilfe der Produktfamilie Optimum zu digitalen Wegbereitern der Nachhaltigkeit.“
Eine Zusammenfassung der E.ON-Fallstudie finden Sie im IDC Executive Brief, den ungekürzten Beitrag können Sie hier nachlesen.
Bernd Wagner zur Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Wirtschaft
Das IDC Executive Brief endet mit einem IDC-Interview mit Bernd Wagner, Managing Director Google Cloud Germany. Wagner spricht über die wachsende Bedeutung von nachhaltigkeitsorientierten Unternehmensstrategien, die größten Herausforderungen bei der Einführung von Nachhaltigkeitsinitiativen und die Rolle der IT auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft.
Nachhaltigkeit hat bei Google einen großen Stellenwert: Wir sind bereits seit 2007 klimaneutral und wurden 2017 das erste Unternehmen unserer Größe, das seinen jährlichen Stromverbrauch zu 100 % mit erneuerbarer Energie ausgleicht. Heute verbraucht ein Google-Rechenzentrum im Schnitt nur halb so viel Energie wie ein vergleichbares Rechenzentrum. Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter: Bis 2030 möchten wir der weltweit erste Cloud-Anbieter sein, der seinen Strombedarf überall und jederzeit durch saubere Energie deckt. So möchten wir zeigen, dass eine CO₂-freie Wirtschaft schon in naher Zukunft machbar ist.