Agil, skalierbar und sicher: Die Gruppe Deutsche Börse setzt auf SAP in der Google Cloud

Die Digitalisierung sorgt für eine umfassende Transformation der Finanzdienstleistungsbranche. Alle Akteure stehen vor der Herausforderung, auf neue Trends zu reagieren, und haben zugleich die Möglichkeit, sie aktiv zu gestalten. Das gilt insbesondere für Börsenorganisation: Anleger*innen erwarten heute schnellere, moderne und sichere Plattformen. IT-Verantwortliche in der streng regulierten Finanzbranche müssen deshalb auf bewährte, leistungsstarke Technologien setzen, die den höchsten Standards für Informationssicherheit entsprechen. 

Die Gruppe Deutsche Börse deckt als internationaler und innovativer Kapitalmarkt-Infrastrukturanbieter die gesamte Wertschöpfungskette vom Pre-Trading über das Trading bis zum Post-Trading ab. Anders als viele Finanzdienstleister, die aufgrund regulatorischer Bedenken vor der Nutzung von Cloud-Diensten zurückschrecken, haben wir uns entschieden, eng mit den Aufsichtsbehörden zusammenzuarbeiten, damit unsere Branche und Kund*innen von technologischen Neuerungen profitieren können.

Unser Ziel dabei sind Verbesserungen in puncto Geschwindigkeit, Skalierbarkeit, Leistung, Sicherheit und Compliance. Aus Gründen der Geschäftskontinuität und Flexibilität verfolgen wir dazu eine Multi-Cloud-Strategie. Deshalb haben wir uns bei der Auslagerung einiger SAP-Workloads aus unseren lokalen Umgebungen für Google Cloud als Infrastruktur- und Dienstanbieter unseres Vertrauens entschieden.

Höhere Standards für Effizienz und Reaktionsvermögen

Die Verlagerung unserer S/4HANA-Umgebung in die Cloud hat sich als äußerst vorteilhaft erwiesen: Dank der Google Cloud-Infrastruktur konnten wir beispielsweise den Aufbau einer S/4HANA-Umgebung in der Schweiz statt in neun Monaten vor Ort in nur drei Monaten in der Cloud vollziehen.

Auch im Hinblick auf die Skalierbarkeit hatten wir hohe Erwartungen und erzielten mit Google Cloud schnell große Erfolge. Geschäftsprozesse wie das Berichtswesen, die Fakturierung und das Onboarding vieler teils manuell abgewickelter Services sind heute deutlich flexibler und weniger zeitaufwändig. Außerdem konnten wir viele Prozesse unter anderem in den Bereichen Infrastrukturmanagement, Systemwiederherstellung, Systemreaktion und Ausfallsicherheit automatisieren.

Vor der Umstellung auf unsere neue S/4 HANA-Umgebung in Google waren wir auf lokale Anwendungen vor allem von SAP angewiesen. Dazu gehörte ein riesiges Business Warehouse, das uns wenig Flexibilität für die Skalierung in neuen Märkten oder bei der raschen Bereitstellung von Daten für neue Geschäftsfelder bot.

Weil unsere Leistung in hohem Maße von unseren Sicherheits- und Compliance-Praktiken abhängig ist, haben uns die dazu verfügbaren nativen Funktionen auf der Infrastrukturebene von Google Cloud überzeugt. Technische System- und Anwendungsüberwachung, Data-in-Motion- und Data-at-Rest-Verschlüsselung sowie eine Vielzahl weiterer in Google Cloud enthaltener Sicherheits- und Betriebstools haben uns in unserer Entscheidung bestärkt. Außerdem können wir nun unsere Notfallwiederherstellung ausbauen, indem wir unsere beiden Rechenzentren durch Google Cloud-Infrastruktur in Deutschland und Belgien ergänzen und so die hohe Verfügbarkeit unserer Systeme gewährleisten.

Auch die starken Automations-Engines für die Replikation und Multiplikation von Umgebungen oder die Verbindung zu anderen Cloud-Anbietern bestätigen uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Bei unserem endgültigen Umzug in die Cloud konnten wir uns jederzeit auf die von Google Cloud bereitgestellte Infrastruktur verlassen.

Mehr Leistung, Agilität und Datenzugriffe mit SAP in der Google Cloud

Im Rahmen der Transformation unserer Backoffice-Prozesse werden wir auch unsere übrigen Legacy-Umgebungen wie SAP ERP, CRM, BW und andere abhängige Anwendungen nach SAP S/4HANA in die Google Cloud migrieren.

Die Leistung unserer Systeme hat sich bereits in vielen entscheidenden Bereichen wie  kürzeren Zugriffs-, Lade- und Wiederherstellungszeiten verbessert. So konnten wir etwa seit der Verlagerung von SAP in die Google Cloud die Dauer der Systemwiederherstellung von 45 Minuten auf unter 20 Minuten reduzieren.

In unserer Fakturierung haben früher permanente Maschinen Millionen monatlicher Kundenrechnungen aus Handelsgeschäften und die entsprechenden Compliance-Simulationen bearbeitet. Diese Workloads brachten mit ihren hohen Rechenanforderungen das bisherige System an seine Grenzen. Heute können wir für die Fakturierung bei Bedarf einfach zusätzliche Maschinen hochfahren und ein paar Tage später wieder außer Betrieb nehmen. Auf diese Weise bietet SAP in der Google Cloud ein hohes Maß an Effizienz bei voller Kostenkontrolle.

Die Kundenfakturierung ist einer unserer Bereiche mit dem größten Datenzuwachs. Derzeit haben wir etwa fünf TB Daten allein aus diesem Bereich in SAP-Anwendungen, und jährlich kommt rund ein weiteres TB hinzu. Zusätzlich haben wir 17 bis 20 TB in SAP Business Warehouse (BW). Auch hier erwarten wir, durch den Einsatz nativer Dienste in der Google Cloud die Zugänglichkeit, das Tiering sowie das Management der Daten und damit auch die betriebliche Effizienz zu verbessern.

Außerdem werden wir künftig von intuitiven Funktionen profitieren, die in Google Cloud standardmäßig enthalten sind. Nachdem wir SAP nicht mehr lokal sondern in der Google Cloud nutzen, konnten wir den Zugriff auf SAP-Anwendungen transformieren: Statt mehrere Passwörter einzugeben und sich durch verschiedene Formulare zu klicken, können unsere Beschäftigten heute mit wenigen Mausklicks von ihrem Browser aus sicher auf Informationen und Dienste zugreifen. Das ist ein enormer Fortschritt, da unsere weltweit mehr als 10.000 Beschäftigten diese Systeme nicht nur im Büro sondern auch regelmäßig im Homeoffice nutzen.

Genauso wichtig ist auch die starke Partnerschaft von Google Cloud und SAP, dank der wir untersuchen können, wie Entwickler*innen, Analyseteams und andere SAP in der Google Cloud optimal nutzen. So experimentieren wir zum Beispiel bereits mit BigQuery und BW/4 HANA, um die Abfragezeiten mit Data Slicing, Tiering und anderen von den Integrationen zwischen diesen Lösungen bereitgestellten Methoden zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass sich die Antwortzeiten bei Abfragen auf diese Weise von bis zu zwei Stunden auf fünf oder weniger Minuten verkürzen lassen.

Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden für stärkere Nutzung der Cloud im Finanzdienstleistungssektor

Google Cloud verfolgt einen proaktiven, richtlinienbasierten Sicherheits- und Compliance-Ansatz. Das ist in dem streng regulierten Umfeld, in dem wir tätig sind, auch unbedingt erforderlich. Dank der integrierten Sicherheitsfunktionen von Google Cloud sind wir in der Lage, die Anforderungen von Behörden wie etwa der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht im Hinblick auf das Workload-, Daten- und IT-Betriebsmanagement zu erfüllen.

Die Aufsichtsbehörden müssen die Migration von Workloads in die Cloud genehmigen. In unserem Digitalisierungsplan spielen sie deshalb eine entscheidende Rolle. Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, jeden unserer Schritte mit ihnen abzustimmen, um so die sichere Einbindung weiterer Cloud-Dienste zu gewährleisten. Wir betrachten die Branchenaufsicht nicht nur als eine Behörde, sondern als Partner, der unser eigenes Interesse an der finanziellen Stabilität der Märkte und den Vorteilen neuer und besserer Arbeitsweisen teilt.

Unsere Zusammenarbeit mit Google Cloud und die Transformation unserer SAP-Umgebung zeigt, wie die Vorteile von Cloud-Diensten in unserer Branche besser genutzt werden können, ohne Regulierungs-, Datenschutz- und andere Rechtsvorschriften zu verletzen oder bewährte Verfahren außer Acht zu lassen.

Wir sind stolz darauf, dass die Gruppe Deutsche Börse als eines der ersten Unternehmen in der Finanzdienstleistungsbranche ihre Geschäfts-Infrastruktur in die Cloud verlagert. Wir wissen aber auch, dass wir noch ganz am Anfang stehen: SAP in der Google Cloud wird auf unserem Weg auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen.