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Google Cloud Platform

Mehr Innovation für Ihre Unternehmens-IT mit Anthos

25. März 2021
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Urs Hölzle

SVP, Cloud Infrastructure

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Heutzutage wird Innovation vor allem bei digitalen Produkten der Konsumbranche vorangetrieben. Doch das war nicht immer so: Bis zur Mitte der 1990er Jahre führte in puncto Innovation die Unternehmens-IT, in der regelmäßig neue Meilensteine erreicht und technische Fortschritte erzielt wurden. 

In der heutigen Zeit hingegen wirkt Unternehmens-IT bedauerlicherweise oft wie ein Dinosaurier — riesig, langsam und vom Aussterben bedroht. Doch die Entwicklungen, von denen die Konsument:innen heute profitieren, schaffen Lösungen von Morgen.

Wie konnte es zu dieser Umkehr der technologischen Führungsposition kommen? Zunächst lag es nicht daran, dass mehr in Technologie für Verbraucher:innen investiert wurde oder dort schlauere Ingenieurinnen und Ingenieure verfügbar waren. Durch den technologischen Wandel  wurde im Konsumgütersektor digitale Kommunikation neu definiert, was lange Zeit nicht auf Unternehmen übertragen werden konnte. Mit dem Potenzial der modernen Anwendungsplattform Anthos können Unternehmen heute jedoch diesen Rückstand aufholen.

Was ist mit der Unternehmens-IT passiert?

IT-Innovationen in den Konsumgüterbranchen konnten so rasch vorangetrieben werden, da Programmiererinnen und Programmierer der erfolgreichen Unternehmen nach dem leistungsstarken Konzept der Stack-Entwicklung gearbeitet haben. Der Begriff Stack entstand mit der Erfindung des Internets. Wird mit einem Stack gearbeitet, bedeutet dies, dass alle Anwendungsentwickler:innen oder SaaS-Anbieter Produkte realisieren können, die bei allen Kund:innen gleich funktionieren - unabhängig von der jeweils genutzten Endnutzer-Plattform. Die Verbreitung von Smartphones kurze Zeit danach beschleunigte diesen Trend und gleichzeitig auch die damit verbundene Innovation noch weiter.

In beiden Fällen wurden die Stacks oder Software-Bundles und die von den Entwickler:innen genutzten Programmier-Frameworks automatisch aktualisiert. Dies bedeutete, dass jede Änderung an einem Stack, sei es ein Sicherheits- oder Funktions-Update, automatisch für alle Nutzenden angewendet wurde. Mit diesen automatischen Updates wurde gewährleistet, dass alle Nutzer:innen jederzeit mit derselben Stack-Version arbeiten. 

Da die Entwickler:innen sich nun nicht mehr um verschiedene Versionen bei den einzelnen Kund:innen kümmern mussten, hatten sie mehr Zeit zum Programmieren. Dies brachte neue Verfahren hervor, wie zum Beispiel Continuous Integration und Continuous Delivery (CI/CD), bei denen Entwickler:innen mit einer höheren Frequenz kleinere Software-Releases für weniger große Gruppen von Nutzerinnen und Nutzern veröffentlichten. Dank CI/CD konnten Entwickler:innen beim ersten Prozent der Nutzer:innen Bugs erkennen und schnell beheben. Erst dann wurde das Release für alle bereitgestellt. Aufgrund dieses optimierten Prozesses der Fehlerbehebung wurden die Verbraucher:innen nur selten mit Bugs konfrontiert und waren nicht mehr darauf angewiesen, dass neue Releases vor der Installation zunächst freigegeben werden müssen.

Durch all diese positiven Entwicklungen verlassen wir uns heute im Grunde einfach darauf, dass Produkte für Verbraucher:innen einfach funktionieren – denn das ist auch fast immer der Fall. Da Entwickler:innen gleichzeitig an demselben Stack arbeiten und so die Qualität der Releases kontinuierlich verbessern können, konnte die Innovation in der Technologie für Endkund:innen schneller voranschreiten. 

Für den Bereich der Unternehmens-IT trifft dies leider nicht zu.

Warum hat die Unternehmens-IT bei dieser Entwicklung nicht Schritt gehalten und wie kann der Rückstand aufgeholt werden?

Heutzutage nutzen die meisten Unternehmen ähnliche Hard- und Software, ein Großteil davon wurde ursprünglich jedoch in jedem einzelnen Unternehmen anders implementiert und eingebunden. Demzufolge hat jedes System seine eigene Versionsmatrix und obwohl sich die meisten Setups auf der Makroebene ähneln, sind sie im Grunde alle einzigartig – wie Schneeflocken.

Das bedeutet in der Praxis, dass jedes Mal, wenn ein SaaS-Anbieter bei neuen Kund:innen ein Update vornehmen möchte, die Software in der jeweiligen Umgebung zum ersten Mal bereitgestellt wird. Unabhängig davon, ob der Anbieter Updates bei zehn oder 10.000 Unternehmen vornimmt – jedes Mal ist ein erstes Mal, da wieder eine neues Stück Software, eine neue Schneeflocke dazugekommen ist. Und bei jeder neuen Umgebung, die sich erheblich von den anderen unterscheidet, liegt es nahe, dass die Implementierung nicht immer beim ersten Mal wie gewünscht funktioniert. Daher ist es verständlich, dass sowohl Unternehmen als auch Anbieter Updates skeptisch gegenüberstehen: Sie sind teuer, zeitaufwendig und werden daher nur gelegentlich vorgenommen.

Solche IT-Schneeflocken bremsen also die Innovation in der Unternehmens-IT, da eine einheitliche Entwicklung und Bereitstellung nicht möglich ist. Wenn Unternehmen wieder innovativ werden sollen, muss das Entwicklungstempo auf das der Technologie für Privatnutzer:innen beschleunigt werden. Genau zu diesem Zweck hat Google 2019 Anthos eingeführt. Die Anwendungsplattform wurde in Zusammenarbeit mit Entwickler:innen, Partner- und Kundenunternehmen entwickelt und bietet IT-Verantwortlichen einen vollständig verwalteten Stack.

Anthos wird automatisch aktualisiert, sodass alle Plattformnutzer:innen immer in exakt derselben Umgebung arbeiten. Außerdem ist Anthos eine Open-Source-Lösung und kann so von der Community und von Partnerunternehmen kontinuierlich optimiert werden. Was aber vielleicht der wichtigste Vorteil für viele aus der Unternehmens-IT ist – Anthos unterstützt sowohl Legacy-Systeme als auch moderne, cloud-native Entwicklungsmethoden. Dies bedeutet, dass auch Unternehmen, die noch ältere Anwendungen nutzen, in derselben Umgebung neue implementieren können. Anthos gibt Unternehmen die Möglichkeit, Software in derselben Geschwindigkeit und mit demselben Innovationsgeist zu entwickeln wie Produzenten von digitalen Geräten und Apps für den Konsumentenmarkt

Unternehmen gezielt auf die Zukunft vorbereiten

In den meisten Unternehmen hat niemand die Zeit, alle vorhandenen Anwendungen neu zu schreiben. Beispielsweise werden Java-Anwendungen oftmals genutzt, denen aufgrund ihrer Reife aber wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Wenn ihre Verwaltung zu kompliziert wird, müssen sie von Grund auf neu geschrieben werden.

Mit den Migrationstools von Anthos hingegen können Unternehmen Java-Anwendungen automatisch migrieren. Dazu werden sie in lokale oder Cloud-basierte Container verschoben. Dies senkt die Ausgaben für Infrastruktur und Lizenzen sowie die Betriebs- und Wartungskosten, da die Ausführung, das Monitoring, das Absichern und das Aktualisieren der Anwendungen sehr einfach sind. Einer Erhebung von Forrester zufolge kann mit Anthos „die Migration von Anwendungen um 58 % bis 75 % beschleunigt, die Betriebseffizienz der Plattformen um 55 % verbessert und die Produktivität der Sicherheitsteams um 75 % gesteigert werden“.

Aber auch für die Entwicklung neuer Anwendungen ist Anthos ausgesprochen hilfreich. Moderne, Cloud-native Entwicklungsverfahren, wie z. B. automatische Tests und Bereitstellungen, sind auf der Plattform einfach umsetzbar, sodass die Entwicklungsteams neue Versionen in kürzerer Zeit sicher einführen können.

Software-Entwickler:innen konzentrieren sich auf das, was wirklich zählt

Alle nicht für den Unternehmensbetrieb spezifischen Komponenten sind bei Anthos standardisiert. So können Teams an den Aufgaben arbeiten, die für ihr Zuständigkeitsgebiet und ihr Unternehmen am wichtigsten sind. Wenn Entwickler:innen nicht jedes Mal alles neu lernen müssen und die Möglichkeit haben, Arbeitslasten einheitlich zu entwickeln, zu betreiben und in jeder beliebigen Cloud zu sichern, können sie sich auf wertschöpfende Aufgaben konzentrieren.

Anthos befreit Unternehmen vom Schneeflockenprinzip, bei dem jedes System einzigartig ist. Die einfache Implementierung gewährleistet, dass die Transformation nahtlos geschieht. Anders als bei früheren technischen Umstellungen erfordert die Einführung von Anthos keinen komplizierten Umbau der Architekturen. Hierbei handelt es sich um einen der seltenen Fälle, in denen die Umstellung sowohl strategisch klug als auch einfach umsetzbar ist – mit messbaren Vorteilen für Entwicklung und Betrieb in weniger als einem Jahr. Und das Beste: Anthos macht es Unternehmen einfach, ihre “Dinosaurier-Reputation” abzulegen und auch junge Talente für die IT anzuziehen.

Wir freuen uns darauf, viele weitere Kund:innen in dieser neuen Ära der Innovation zu begrüßen, und stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Weitere Informationen finden Sie auf cloud.google.com/anthos.

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