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Google Cloud Platform

Wie kleine und mittelständische Unternehmen überall auf der Welt den Kampf gegen die Coronakrise unterstützen

21. Dezember 2020
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PJ Dwyer

Head of EMEA SMB Sales, Google Cloud

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Menschen überall auf der Welt mussten ihre Gewohnheiten an die „neue Normalität“ anpassen, die die Coronakrise mit sich bringt. Die Art, wie Unternehmen und Organisationen auf diese Situation reagiert haben, z. B. durch Beschleunigung der medizinischen Forschung mithilfe der neuesten KI-Technologie oder den Einsatz von Telemedizin zum Schutz von Ärzt:innen und Patient:innen, sind für uns dabei Vorbild. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) – Kunden von Google Cloud – arbeiten laufend an weiteren Neuerungen, um Regierungen und Organisationen auf der ganzen Welt während der Pandemie zu unterstützen. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige dieser Unternehmen und ihre innovativen Lösungen zur Bewältigung der aktuellen Situation vorstellen.

Verlässliche Informationen für Millionen von Menschen

Die Coronakrise führte zu einem überwältigenden Bedarf an Informationen. Dabei wurden Supportcenter im Gesundheitswesen durch die zahlreichen Anrufe an ihre Grenzen gebracht. Gleichzeitig war es aufgrund von Social-Distancing-Regeln nicht mehr möglich, die Kundenbetreuung auf herkömmliche Weise sicherzustellen. Callcenter waren aufgefordert, neue und sicherere Möglichkeiten zu finden, um Betroffenen einen unterbrechungsfreien Support bieten zu können. Es wurden Lösungen benötigt, um die Öffentlichkeit verlässlich mit Informationen auf dem Laufenden zu halten. Die Plattformen Landbot.io und Clustaar reagierten prompt auf die Herausforderung und gingen Partnerschaften mit Unternehmer:innen, Unternehmen und Regierungsorganisationen ein, um Hilfe zu anzubieten.

Das spanische Start-up Landbot hilft Menschen dabei, beim Surfen auf einer Website einfach und schnell das Gesuchte zu finden. Als No-Code-Lösung lässt sich Landbot sowohl auf Web- als auch auf gängigen Messaging-Plattformen einfach implementieren. Nutzer:innen erhalten im Dialog mit Landbot einen interaktiven, adaptiven Messaging-Thread in Gesprächsform. Über diesen kann der Bot das Anliegen erkennen und so die benötigten Informationen bereitstellen. Seit Beginn der Pandemie nutzen Organisationen auf der ganzen Welt – von Versandapotheken in Irland, über Krankenhäuser in den USA bis hin zu offiziellen COVID-19-Kommunikationskanälen in Syrien – Landbot kostenlos oder zum Selbstkostenpreis, um die Öffentlichkeit mit dringend benötigten Informationen zu versorgen. Bisher wurden mit Landbot 280 Millionen Nachrichten automatisch erstellt, um auf dringende Anfragen von mehr als 20 Millionen einzelnen Nutzer:innen zu reagieren. Google Cloud for Startups unterstützt Landbot.io mit kostenlosem Guthaben, um die Entwicklung weiterer Ressourcen auszuweiten und voranzutreiben - und zwar mithilfe der gleichen Tools und Infrastruktur, die auch bei Google zum Einsatz kommen.

Auf ähnliche Weise sorgt das französische Unternehmen Clustaar für eine Entlastung der Hotlines für den Kundenservice. Hierbei werden Chatbots eingesetzt, die große Mengen von medizinischen und politischen Abfragen auf Websites der lokalen Verwaltung und der Medien verarbeiten können. Dank der Unterstützung durch das Google Cloud for Startups-Programm hat Clustaar seine Architektur skaliert, sodass mehr als 8 Millionen Abfragen von mehr als 1,5 Millionen Nutzer:innen verarbeitet werden konnten.

Gesundheitsversorgung auf Distanz und medizinische Forschung

Für Risikogruppen, die sich aufgrund der COVID-19-Gefahren häufiger untersuchen lassen müssen, stellten Lockdowns anfangs eine zusätzliche Herausforderung dar, da regelmäßige Arztbesuche nicht empfohlen wurden. Als Diabetespatientinnen und -patienten die Selbstisolation angeraten wurde, um sich vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen, war es dank SocialDiabetes möglich, sie weiterhin von zu Hause rund um die Uhr zu betreuen: Die kostenlos herunterladbare App überwacht und diagnostiziert Diabetes in Echtzeit. Dabei werden Blutzuckermessgeräte eingebunden, um die Blutzuckerwerte der Patient:innen automatisch zu erfassen. Mit Einverständnis der Patient:innen kann die App diese Informationen auch an Ärztinnen und Ärzte senden, damit diese ihren Patient:innen auch aus der Ferne Empfehlungen geben und sie unterstützen können. SocialDiabetes beinhaltet ein Videokonferenz- und Chatsystem – so können sich Ärzt:innen und Patient:innen auf Distanz miteinander in Verbindung setzen. Mit der Unterstützung von Google Cloud for Startups stellt SocialDiabetes diese wichtige Plattform während der COVID-19-Pandemie für Gesundheitsdienstleister kostenlos zur Verfügung.

Ein weiterer Problemaspekt für die medizinische Fachwelt besteht darin, dass Forschungslabore geschlossen, klinische Studien verzögert und wissenschaftliche Fördermittel umverteilt werden müssen. Auf lange Sicht bleiben wichtige Innovationen so zwangsläufig auf der Strecke. Dies betrifft alle Bereiche der Biomedizin und Krankheitsforschung, mit Ausnahme der COVID-19-Thematik. Deshalb hat das im Vereinigten Königreich ansässige KI-Start-up Biorelate sein zentrales Produkt „Galactic AI“ für Forscher kostenlos zur Verfügung gestellt. „Galactic AI“ ist ein browserfähiges Tool zur erweiterten Suche, mit dem Forscher:innen biomedizinische Forschungsdaten besser nutzen können. Google Kubernetes Engine hilft bei der Skalierung der Lösung, die mehr als 30 Millionen Texte zur biomedizinischen Forschung aus einer Vielzahl von Quellen automatisch erfasst. Durch schnelle Auswahl und Verknüpfung von Daten aus weltweit veröffentlichten wissenschaftlichen Ergebnissen werden verborgene Informationen sichtbar gemacht. Aktuell stellt das Unternehmen auf einen langfristigen Plan um, dank dessen sich weitere Forscher:innen aus der Arzneimittelforschung registrieren und akademische Forscher:innen so lange wie möglich kostenlosen Zugriff auf Galactic AI erhalten sollen.

Fakten für die Öffentlichkeit

In der aktuellen Coronakrise ist die Öffentlichkeit einer wahren Flut von Informationen ausgesetzt. Dadurch entstehen ganz neue Herausforderungen: Von Januar bis April 2020 wurden 100 Millionen Beiträge in sozialen Medien und mehr als 25 Millionen Long-Form-Dokumente wie Nachrichtenartikel und Blogposts zum Thema COVID-19 veröffentlicht. Darunter nicht nur wichtige Empfehlungen von Gesundheitsexpert:innen, sondern auch Verschwörungstheorien und Fehlinformationen, die potenziell Leben gefährden können. Für Logically, eine KI-gestützte Plattform zur Bekämpfung von Fehlinformationen im Internet, führte dieses zunehmende öffentliche Interesse und der damit einhergehende Anstieg an publizierten Medien zu einem zehnmal höheren Arbeitsaufkommen als in den Monaten zuvor. Um die Plattform bei der Bewältigung dieses exponentiellen Nachfragewachstums zu unterstützen, stellte Google Cloud eine Verbindung zwischen Logically und dem Unternehmen Searce her, einem Global Google Cloud Premier Partner, um die Plattform mit Google Kubernetes Engine (GKE) schnell vertikal zu skalieren. Bei Searce gelang es tatsächlich, diese Skalierung auch kostengünstig zu realisieren. Dazu wurde eine Kombination aus sofort verfügbaren und besonders günstigen Knotenpools in Google Cloud eingerichtet. In der neuen Architektur kann Logically den Nutzer:innen und Partnerunternehmen aus dem öffentlichen Sektor, die die online verfügbaren Informationen über COVID-19 auf Fakten prüfen möchten, auch bei hohem Anfrageaufkommen gerecht werden. Um die Ausbreitung von falschen Informationen über die Pandemie zu bekämpfen und die Informationslandschaft für mehr als eine Milliarde Menschen weltweit zu verbessern, hat die Plattform eine halbe Million falsche Beiträge und Artikel identifiziert und Partner vor 13 Millionen Fällen von Bot-Beteiligung in sozialen Medien gewarnt.

Der gemeinsame Kampf gegen die Ausbreitung des Virus

Koordiniert durch das Comité Stratégique de Filière Mode & Luxe haben sich französische Textilhersteller zusammengefunden, um den Mangel an Masken und OP-Kitteln zu beheben. Dazu wurden ihre Produktionslinien umgestellt und so angesichts eines sich abzeichnenden wirtschaftlichen Abschwungs sowohl Einnahmequellen als auch Arbeitsplätze aufrechterhalten. Unterstützt wird der Verbund von Savoir Faire Ensemble, einer Webplattform, über die sich Spezialist:innen, die Möglichkeiten zur Produktion von Masken und OP-Kitteln haben, kostenlos registrieren können. Diejenigen, die diese Produkte benötigen, können sie direkt bei den Lieferanten bestellen. Fast 1.500 Unternehmen traten Savoir Faire Ensemble bei und es wurden mehr als 1.500 Google-Konten kostenlos eingerichtet, um die Arbeit während der Pandemie zu unterstützen. Mithilfe der Tools für die Zusammenarbeit und Kommunikation von Google Workspace koordiniert die Initiative die Arbeit der Lieferanten und beantwortet Fragen von Käufer:innen und potenziellen neuen Mitgliedern. Google Tabellen wird täglich von Hunderten von Mitgliedern verwendet, um Aufträge, die über die Website eingehen, anzuzeigen und nachzuverfolgen. Savoir Faire Ensemble ist mittlerweile die größte Initiative zur Herstellung von Textilien und Bekleidung in Frankreich und hat seit Beginn der Pandemie 90 Millionen Masken und 12 Millionen OP-Kittel produziert.

In Italien wurde durch die Coronakrise auch der Bedarf an neuen Protokollen, Verfahren und Tools deutlich, damit Spezialist:innen im ganzen Land in Echtzeit zusammenarbeiten können. Damit Notfallambulanzen dieses Ziel erreichen können, wurde von der italienischen Gesellschaft für Anästhesie, Analgesie, Reanimation und Intensivmedizin, SIAARTI die Richtlinien und klinische Protokolle in diesen Bereichen entwickelt, ein nationales Projekt ins Leben gerufen. Durch die Unterstützung von Biotest Italia konnte die Gesellschaft eine multifunktionale Kommunikationsplattform aufbauen, mit der Krankenhäuser auf regionaler oder nationaler Ebene gruppiert werden können. So können diese ihr Wissen zu COVID-19 teilen, etwa zu therapeutischen Verfahren. SIAARTI hat in der Folge ein Repository für COVID-19-Richtlinien und -Artikel erstellt und ermöglicht so den sicheren Austausch von Protokollen und anderen sensiblen Daten unter italienischen Fachkräften des Gesundheitswesens. Dabei kamen Google Currents zum Austausch von Informationen, Google Data Studio zur Analyse von Daten und Google Formulare zum Erfassen der Analysen zum Einsatz. Google Meet schließlich wurde zum Bereitstellen von Schulungen und dem Organisieren von Besprechungen eingesetzt.

Unterstützung der wissenschaftlichen Community bei der Suche nach einem Heilmittel

Die Coronakrise hat die Welt vielleicht in einen virtuellen Stillstand versetzt, aber die wissenschaftliche Community befindet sich weiterhin in einem Wettlauf gegen die Zeit: Sie möchte so viele wissenschaftliche Ergebnisse in Bezug auf das Virus veröffentlichen und so viel Wissen erschließen wie möglich, um eine Behandlung der Betroffenen zu ermöglichen. Unterstützt werden diese Bemühungen mithilfe eines Such-Tools für die biomedizinische Forschung, das von Causaly, einem im Vereinigten Königreich ansässigen Unternehmen, auf den Markt gebracht wurde. Indem Machine Learning auf globale Fachliteratur angewendet wird, können relevante Belege in Forschungsberichten schneller erschlossen werden. So trägt das Tool dazu bei, dass neue Vorhersagen in der biomedizinischen Wissenschaft schneller getroffen werden können. Die KI-Plattform von Causaly ermöglicht eine schnelle Identifizierung aller zuvor gemeldeten Arzneimittel für die Betacoronavirus-Gattung und deckt Zusammenhänge auf, die bei der herkömmlichen Literaturrecherche weniger offensichtlich sind. Die zugehörige Pipeline für Natural Language Processing wird auf Google Compute Engine ausgeführt, auch die Graphdatenbank mit allen Analyseergebnissen ist dort gespeichert. Die Plattform setzt auf künstliche Intelligenz, um Informationen aus 30 Millionen biomedizinischen Publikationen innerhalb von Sekunden auszulesen, zu interpretieren und aufzuzeigen. So können Forscher:innen nicht nur epidemiologische Daten, Biomarker, Gene und molekulare Targets schnell zuordnen, sondern auch potenzielle Behandlungsmöglichkeiten identifizieren. Seit April 2020 hat die KI-Plattform von Causaly 40.000 COVID-19-Artikel, die als Teil von CORD-19, dem COVID-19 Open Research Dataset, veröffentlicht wurden, und 30 Millionen bestehende biomedizinische Publikationen analysiert. Auf dieser Grundlage wurden die 250 Präparate mit den höchsten Erfolgsaussichten für eine weitere Erforschung als Medikament zur Behandlung von COVID-19 identifiziert und die Informationen zur Unterstützung der Forscher:innen zum direkten Download zur Verfügung gestellt. Das Dataset von Causaly wurde auch dem Global Health Drug Discovery Institute (GHDDI) bereitgestellt, um die Forschung zu COVID-19 in Zukunft zu unterstützen.

In der Zwischenzeit sorgen wir bei Google Cloud weiterhin dafür, dass Unternehmen über die erforderlichen Tools verfügen, um ihre innovativen Ideen der Welt zugänglich zu machen. Wir setzen alles daran, um unseren Kunden, Kundinnen und Partnern auch in diesen Zeiten mit unserer Expertise und Infrastruktur zur Seite zu stehen und sie bei ihren innovativen Lösungen zu unterstützen – während der Pandemie und darüber hinaus.

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