Anfragerouting

Regions-ID

REGION_ID ist ein abgekürzter Code, den Google anhand der Region zuweist, die Sie beim Erstellen Ihrer Anwendung ausgewählt haben. Der Code bezieht sich nicht auf ein Land oder eine Provinz, auch wenn einige Regions-IDs häufig verwendeten Länder- und Provinzcodes ähneln können. Bei Anwendungen, die nach Februar 2020 erstellt wurden, ist REGION_ID.r in den App Engine-URLs enthalten. Bei Anwendungen, die vor diesem Datum erstellt wurden, ist die Regions-ID in der URL optional.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Regions-IDs.

Auf dieser Seite wird beschrieben, wie HTTP-Anfragen von Nutzern die richtige Version eines Dienstes erreichen. Anfragen können so weitergeleitet werden:

Wenn Sie Ihre Anwendung über den lokalen Entwicklungsserver testen, weichen die verfügbaren Routing- und Weiterleitungsfunktionen geringfügig ab. Mit der Methode get_hostname können Sie programmatisch URLs erstellen, die sowohl mit Produktions- als auch mit Entwicklungsservern funktionieren.

Weitere Informationen finden Sie unter Routing auf dem Entwicklungsserver.

Routing mit URLs

Wenn Ihre Anwendung in App Engine ausgeführt wird, können Sie mit der folgenden URL HTTP-Anfragen an die Anwendung senden:
https://PROJECT_ID.REGION_ID.r.appspot.com

Dabei ist PROJECT_ID die ID des Google Cloud-Projekts, das die Anwendung enthält.

Diese URL sendet Anfragen an den Standarddienst der Anwendung in der Version, die Sie für den Empfang von Traffic konfiguriert haben.

URLs für Dienste und Versionen

Wenn Sie in Ihrer Anwendung mehrere Dienste erstellen, hat jeder Dienst eine eigene URL. Jede Version eines Dienstes hat auch eine eigene URL, sodass Sie eine neue Version bereitstellen und testen können, bevor Sie diese Version für den Empfang von Traffic konfigurieren.

Die URLs für bestimmte Dienste und Versionen haben das folgende Format:

VERSION-dot-SERVICE-dot-PROJECT_ID.REGION_ID.r.appspot.com

Sie können VERSION-dot- weglassen, wenn Sie keine bestimmte Version verwenden müssen.

Mit den folgenden Tools können Sie die IDs der Dienste und Versionen Ihrer Anwendung abrufen:

Console

In der Google Cloud Console rufen Sie die entsprechenden Seiten Instanzen, Dienste und Versionen auf.

gcloud

Führen Sie den Befehl gcloud app instances list aus, um die Ressourcen-IDs in einem bestimmten Google Cloud-Projekt aufzulisten.

API

Informationen zum programmgesteuerten Abrufen von Ressourcen-IDs finden Sie unter den list-Methoden der Admin API.

Beispiel-URLs

Hier sind einige Beispiel-URLs für App Engine, die sowohl die appspot.com-Domain enthalten, die App Engine Ihrer Anwendung zuweist, als auch eine benutzerdefinierte Domain, die Sie für Ihre Anwendung einrichten können.

  • Sendet die Anfrage an eine verfügbare Instanz des Dienstes default:
    
    https://PROJECT_ID.REGION_ID.r.appspot.com
    https://CUSTOM_DOMAIN

    Anfragen werden von jeder Version empfangen, die für Traffic im Dienst default konfiguriert ist.

  • Sendet eine Anfrage an eine verfügbare Instanz eines bestimmten Dienstes:
    
    https://SERVICE_ID-dot-PROJECT_ID.REGION_ID.r.appspot.com
    https://SERVICE_ID.CUSTOM_DOMAIN

    Anfragen werden von jeder Version empfangen, die im Zieldienst für Traffic konfiguriert ist. Wenn der Zieldienst nicht vorhanden ist, wird die Anfrage über Soft-Routing verarbeitet.

  • Sendet eine Anfrage an eine verfügbare Instanz einer bestimmten Version im
    Dienst default:
    
    https://VERSION_ID-dot-default-dot-PROJECT_ID.REGION_ID.r.appspot.com
    https://VERSION_ID.CUSTOM_DOMAIN

    Wenn kein Dienst als Ziel vorgesehen ist, werden Anfragen an den Dienst default gesendet.

Soft-Routing

Wenn eine Anfrage mit dem Abschnitt PROJECT_ID.REGION_ID.r.appspot.com des Hostnamens übereinstimmt, aber einen Dienst-, Versions- oder Instanznamen enthält, der nicht vorhanden ist, wird die Anfrage an den Dienst default weitergeleitet. Dieses Soft-Routing wird nicht auf benutzerdefinierte Domains angewendet. Anfragen an solche Domains geben bei ungültigem Hostnamen den HTTP-Statuscode 404 zurück.

Gezieltes Routing

Die folgenden URL-Muster erreichen garantiert ihr Ziel, wenn es vorhanden ist. Diese Anfragen werden durch die Muster, die in Ihrer Weiterleitungsdatei definiert sind, nicht abgefangen und nicht umgeleitet:

  • Sendet die Anfrage an eine verfügbare Instanz eines bestimmten Dienstes und einer bestimmten Version:
    
    https://VERSION-dot-SERVICE-dot-PROJECT_ID.REGION_ID.r.appspot.com
    https://VERSION_ID.SERVICE_ID.PROJECT_ID.CUSTOM_DOMAIN
  • Wenn Sie manuell skalierte Dienste verwenden, können Sie durch Angabe der Instanz-ID eine Anfrage gezielt an eine bestimmte Instanz senden. Die Instanz-ID ist eine Ganzzahl zwischen 0 und der Gesamtzahl der ausgeführten Instanzen. Sie kann in folgender Weise festgelegt werden:

    Sendet eine Anfrage an einen bestimmten Dienst und eine bestimmte Version innerhalb einer spezifischen Instanz:

    https://INSTANCE_ID-dot-VERSION_ID-dot-SERVICE_ID-dot-PROJECT_ID.REGION_ID.r.appspot.com
    https://INSTANCE_ID.VERSION_ID.SERVICE_ID.CUSTOM_DOMAIN

Routing mit einer Weiterleitungsdatei

Sie können eine Weiterleitungsdatei erstellen, um die URL-basierten Routingregeln von App Engine zu überschreiben und eigene benutzerdefinierte Routingregeln festzulegen. Mit einer Weiterleitungsdatei können Sie eingehende Anfragen auf Basis des Pfades oder Hostnamens in der Anfrage-URL an einen bestimmten Dienst senden.

Weiterleitungsdatei erstellen

So erstellen Sie eine Weiterleitungsdatei:

  1. Erstellen Sie entweder im Stammverzeichnis Ihres Projektverzeichnisses oder im Stammverzeichnis Ihres default-Dienstes eine Datei mit dem Namen dispatch.yaml.

  2. Definieren Sie Routingregeln in der Datei, wie in der Referenz zu dispatch.yaml beschrieben.

Beachten Sie die folgenden Hinweise zu den Routingregeln:

  • Sie können bis zu 20 Routingregeln definieren. Jede Regel muss die Elemente url und service enthalten.
  • Die Regeln müssen HTTP-URL-Muster verwenden, die die Notation „.“ zum Trennen von Subdomains enthalten. URLs, die mit der HTTPS-Notation „-dot-“ definiert sind, werden nicht unterstützt.
  • Die Regeln gelten auch für die URLs, die Sie in der Cron-Datei definieren.

Sie können z. B. eine Weiterleitungsdatei erstellen, um Mobilgeräteanfragen wie https://simple-sample.uc.r.appspot.com/mobile/ an ein mobiles Frontend und Worker-Anfragen wie https://simple-sample.uc.r.appspot.com/work/ an ein statisches Backend weiterzuleiten:

dispatch:
  # Send all mobile traffic to the mobile frontend.
  - url: "*/mobile/*"
    service: mobile-frontend

  # Send all work to the one static backend.
  - url: "*/work/*"
    service: static-backend

Weiterleitungsdatei bereitstellen

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die Weiterleitungsdatei bereitzustellen:

    gcloud app deploy dispatch.yaml

Routing mit Cloud Load Balancing

Cloud Load Balancing ist ein separates Produkt, das erweiterte Netzwerkkonfigurationen für alle in Google Cloud ausgeführten Anwendungen ermöglicht.

Wenn das HTTP(S)-Load-Balancing für serverlose Anwendungen aktiviert ist, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Sie können Ihre serverlose Anwendung so konfigurieren, dass sie über eine dedizierte IPv4- und/oder IPv6-IP-Adresse bereitgestellt wird, die nicht für andere Dienste freigegeben ist.

  • Sie können dieselben SSL-Zertifikate und privaten Schlüssel wiederverwenden, die Sie für Compute Engine, Google Kubernetes Engine und Cloud Storage verwenden. Dadurch müssen keine separaten Zertifikate für serverlose Anwendungen verwaltet werden.

Der Load-Balancer beeinträchtigt nicht die Routingregeln in der Datei dispatch.yaml und interagiert auch nicht mit ihnen. Die dispatch.yaml-Regeln werden erst ausgewertet, wenn eine serverlose NEG den Traffic an App Engine weiterleitet.

Wichtige Hinweise:

  • Wir empfehlen die Verwendung von Steuerelementen für eingehenden Traffic, damit Ihre Anwendung nur Anfragen empfängt, die vom Load-Balancer (und ggf. von der VPC) gesendet werden. Andernfalls können Nutzer die App Engine-URL Ihrer Anwendung verwenden, um den Load-Balancer, die Google Cloud Armor-Sicherheitsrichtlinien, SSL-Zertifikate und private Schlüssel zu umgehen, die über den Load-Balancer weitergegeben werden.

Routing auf dem Entwicklungsserver

Instanzadressen ermitteln

Der lokale Entwicklungsserver erstellt beim Start alle manuellen Skalierungsinstanzen. Instanzen für automatische und einfache Skalierungsdienste werden dynamisch verwaltet. Der Server weist jedem Dienst einen Port zu. Für die Ausführung bestimmter Clients ist es erforderlich, dass der Server für den Lastenausgleich sorgt und automatisch eine Instanz auswählt. Die Portzuweisungen für die Adressierung jedes Dienstes werden im Log-Nachrichtenstream des Servers angezeigt. Dies sind die Ports für eine Anwendung, die drei Dienste definiert, wobei der Skalierungstyp der Dienste irrelevant ist:

INFO Starting module "default" running at: http://localhost:8084
INFO Starting module "service1" running at: http://localhost:8082
INFO Starting module "service2" running at: http://localhost:8083

Wenn Sie die Adresse eines Dienstes verwenden (z. B. http://localhost:8082/), wählt der Server eine Instanz des Dienstes aus oder erstellt eine Instanz und sendet die Anfrage an diese Instanz.

Der Server weist jeder Instanz eines Dienstes eindeutige Ports zu. Damit die Ports erkannt werden, müssen Sie den Admin-Server verwenden. Es gibt einen eindeutigen Port für den Admin-Server, der im Nachrichten-Log angegeben wird:

INFO Starting admin server at: http://localhost:8000

Mit dieser Adresse werden Sie zur Admin-Serverkonsole weitergeleitet. Dort können Sie durch Klicken auf Instanzen den dynamischen Status der Instanzen Ihrer Anwendung abrufen:

Screenshot der Admin-Konsole "dev_appserver"

Für jede manuelle und einfache Instanz wird ein separater Eintrag angezeigt. Die Instanznummern sind Links mit eindeutigen Portadressen für jede Instanz. Sie können den Mauszeiger über einen Link bewegen, um den dieser Instanz zugewiesenen Port anzuzeigen. Oder klicken Sie auf den Link, um eine Anfrage direkt an diese Instanz zu senden.

Weiterleitungsdateien

Enthält Ihre Anwendung eine dispatch.yaml-Datei, enthält der Lognachrichtenstream einen Weiterleistungsport:

INFO Starting dispatcher running at: http://localhost:8080

Anfragen an diesen Port werden gemäß den Regeln in der Weiterleitungsdatei weitergeleitet. Der Server unterstützt keine Regeln für dispatch.yaml-Dateien mit Hostnamen, z. B. url: "customer1.myapp.com/*". Regeln mit relativen Pfadmustern (url: "*/fun") funktionieren. Sie können also Instanzen mit URLs wie http://localhost/fun/mobile erreichen. Der Server meldet einen Fehler im Logstream, wenn Sie versuchen, eine Anwendung mit einer Datei dispatch.yaml zu starten, die hostbasierte Regeln enthält.

Zugriff auf einen Dienst beschränken

Alle Dienste sind standardmäßig öffentlich. Wenn Sie den Zugriff auf einen Dienst beschränken möchten, fügen Sie seinen Handlern das Element login: admin hinzu.

Zusätzliche Details zu App Engine-URLs

Regions-ID in URLs

REGION_ID ist ein abgekürzter Code, den Google anhand der Region zuweist, die Sie beim Erstellen Ihrer Anwendung ausgewählt haben. Der Code bezieht sich nicht auf ein Land oder eine Provinz, auch wenn einige Regions-IDs häufig verwendeten Länder- und Provinzcodes ähneln können. Bei Anwendungen, die nach Februar 2020 erstellt wurden, ist REGION_ID.r in den App Engine-URLs enthalten. Bei Anwendungen, die vor diesem Datum erstellt wurden, ist die Regions-ID in der URL optional.

Mit den folgenden Tools können Sie sich die Regions-ID Ihrer Anwendung ansehen:

Console

In der Google Cloud Console können Sie die URLs der Instanzen, Dienste und Versionen Ihrer Anwendung anzeigen.

Alle diese URLs enthalten die Regions-ID.

gcloud

Wenn Sie eine Anwendung oder einen Dienst bereitstellen, zeigt der Befehl gcloud app deploy die URL nach erfolgreicher Bereitstellung an. Diese URL enthält die Regions-ID.

So zeigen Sie die URL für einen Dienst an, der bereits bereitgestellt ist:

  1. Geben Sie den Befehl gcloud app versions list ein, um die Versionen eines bestimmten Dienstes aufzulisten. Zum Auflisten der Versionen des Standarddienstes geben Sie beispielsweise gcloud app versions list --service=default ein.

  2. Geben Sie den Befehl gcloud app versions describe ein. Die Ausgabe dieses Befehls enthält die Versions-URL mit der Regions-ID der Anwendung. Geben Sie gcloud app versions describe 20191023t101741 --service=default ein, um beispielsweise die Version 20191023t101741 für den Standarddienst zu beschreiben.

Der Domainname ist in den Anfragedaten enthalten

Der für die Anfrage verwendete Domainname ist in den Anfragedaten enthalten, die an die Anwendung übergeben werden. Daher lässt sich mithilfe der Anfragedaten steuern, wie die Anwendung auf Basis des Domainnamens in der Anfrage antwortet. Wenn Sie beispielsweise zu einer offiziellen Domain weiterleiten möchten, können Sie die Anwendung so programmieren, dass der Anfrageheader Host überprüft und dann auf Basis des Domainnamens entsprechend geantwortet wird.